Tag 3, Freitag, der 24.12.2010

Weihnachten am IdreFjäll / Autor: Jan

Wir stehen gegen 8.30 auf. Wir haben eine schöne warme Hütte mit Karmin und allem was man braucht. Nach dem Frücktück haben wir trotzdem erstmal ein paar organisatorische Fragen, die Geertje akribisch aufschreibt und mit zu Rezeption nimmt. Wann ist Skischule, wo ist der Kindergarten (falls Merle lust dazu hat, nicht immer nur mit ihren langweiligen Eltern zu spielen. Merle hat das in der Vergangenheit z.T. selbst angeleiert und sich ungefragt Kindergärten angeschlossen->Siehe Island-Reise). Dann machen wir das, was wir immer machen, wenn wir ankommen. Alles einkaufen was noch fehlt. Es fehlt immer was. Diesmal Kerzen und Zahnbürsten, die ich versehentlich auf dem Schiff vergessen habe. Dabei bin ich immer der Mahner, der auf einer doppelten Endkontrolle der Räume bei Abreise besteht damit man nix vergisst. Und wie das so ist…mit zwei randvollen Einkaufstüten kommen wir raus. Alles auf den Schlitten geht nicht. Also ziehe ich Merle und das Holz. Bergab Richtung Hütte. Merle gefällts. Zu Hause gibts aber nur einen kurzen Stopp, denn wir wollen weiter, unsere Ski abholen. Temperatur -17 Grad.

200 Meter von unserm Haus ist die entsprechende Station. Merle und ich bekommen Ski, Geertje Langlaufski. Sie hat ja ihr eigenes Snowboard. Sehr schön. Sowas dauert allerdings immer bis man das Richtige gefunden und anprobiert und dann angepasst (Ski an Skischuh) hat. Es ist schon gegen 1230 als wir beschliessen, das Merle schon mal auf dem Anfängerhügel ein paar Runden drehen kann. Ein Kinder-Transportband ist da und zwei kleine Tellerlifte. Man merkt sofort, das Merle sich an die Erfahrungen aus Trysil und Grönklitt letztes Jahr bzw. Dieses Jahr gut erinnnern kann, denn sie fährt wieder alle Lifte allein und schiesst auch wieder mit einem großen Vergnügen den Berg runter. Ich häng sie unten ein, Geertje nimmt sie oben in Empfang und Zack geht los. Nur Bremsen kann sie noch nicht, aber erstens ist Papa da und zweitens gibt es mehr als genug Auslauf am Ende des Hanges.

Nach einer dreiviertel Stunde ist aber dann auch die Luft raus und wir machen uns auf den Weg bergan zum Haus. Dort angekommen isst Geertje kurz was, um dann noch eine Runde zu Snowboarden. Ich bleibe mit Merle da. Sie spielt mit ihren Plastiktieren und ich beschliesse, das Auto zu starten damit es noch ein bisschen warm wird und nicht völlig auskühlt und auch die Schneeketten anzulegen. Warum? Wir stehen so rum in der Einfahrt, dass man uns nicht mal Schwung geschweige denn Starthilfe geben könnte. Aber wenden ohne Schneeketten geht eh nicht, wie sich bei unserer Ankunft zeigte. Als leg ich mich in den Schnee. Die erste Kette dauert mit Anleitung locker 20 min. Aber wie das so ist, wenn man es erstmal begriffen hat, die zweite brauchte dann nur noch 3 Minuten. Allerdings, es wäre echt schrecklich gewesen diese Übung im Dunkeln nach einer 13-Stunden-Fahrt machen zu müssen. Vorallem, weil man sich doch ganz schön im Schnee wälzen muss, um das hinzubekommen, wenn man es zum ersten mal macht. Als die Schneeketten drauf waren, ging das Wenden problemlos.

Das Auto startet zwar, hatte aber einige Schwierigkeiten. Ich hoffe das lag vorallem dran das es stark bergan stand. Jetzt steht es bergab. Heute nacht wieder -25 Grad. Wir werden sehen.

Dann kochte Geertje leckeren Lachs und Forelle mit Reis, die wir verspeisten und genossen und dann begann die Ungeduld in Merle zu wachsen. Wann kommt der Weihnachtsmann. Wir hatten einen bestellt, der sich so gegen 1900 einfinden sollte. Und tatsächlich kurz nach sieben klopfte es. Der Weihnachtsmann kam, mit den Tüten, die wie ihm aus Deutschland mitgebracht und vor die Tür gestellt hatten. Merle war ganz aufgeregt. Sie sang „O Tannenbaum“ und wollte gar nicht mehr aufhören. Dann „Oh Du Fröhliche“ und dann ging es auch schon los mit dem Geschenke auspacken. Wir alle wurden gut beschenkt und wateten letztlich knöcheltief durchs Geschenkpapier. Merles Ausbeute: Noch mehr kleine Plastiktiere für ihren Zoo, ein Malkasten, einen Schminkkasten, mehrere großformatige Bilderbücher, eine Petterson und Findus CD, einige Pixibücher. Geertje: eine neue Keimzeit CD, ein Objektivreinigungspinsel, ein großformatiges Fotobuch zum Thema Island. Jan: einige Bücher. Alle: Ein Schokofondue (Keinen Schokobrunnen, sondern meherer Keramikschalen auf denen man dann verhschiede Schokoladen erhitzen kann).

Mit eben diesem Fondue und etwas StrohrumJagertee liessen wir den Abend ausklingen. Schön wars. Morgen hat Merle ihren ersten Skischultag.

Verluste erster Tag: Kerzenwachs auf dem Laptop, Beule am Schienbein vom im Tiefschnee boarden wo doch ein Stein war und eine Prellung am Steißbein vom einem Zusammenstoß auf breiter Piste bei der ersten großen Abfahr… nun alles kein Hinderungsgrund am nächsten Tag erst so richtig loszulegen.



Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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