Erster Tag auf Neufundland – das gefährlichste Picknick der Welt

21.7. Montag; Argentia

Wir wachen in der, für meine Fährerfahrungen, wahnsinnig ruhigen Kabine auf. Normalerweise brummt der Motor oder die Klimaanlage in solchen Fähren ordentlich, aber bei dieser war alles ganz leise. Geht doch.

Geertje und die Kinder gehen Frühstücken. Ich bin nicht so der Frühstückstyp und versuche lieber von Deck aus Delphine, die jemand gesichtet hat mit dem Fotoapparat zu erwischen. Gelingt mir leider nicht. Die ersten Ausläufer Neufundlands sind schon zu sehen und um ungefähr elf sind wir an Land.

Wichtige Kleinigkeit, die ich vorher nicht wusste, hier gehen die Uhren ein bisschen anders. Nämlich eine halbe Stunde vor. Dass es halbstündige Zeitzonen gibt, war mir neu. Vielleicht gibt es soetwas bald auch für Berlin und Köln, das wäre für die Firma, in der ich arbeite bestimmt lustig.

Von Argentia fahren wir nach Placentia, was nur 5 min. dauert. Statt dort jedoch die historische Verteidigungsanlage zu besuchen, eilen wir in Philips Café. Während die Kinder einen Film im Auto gucken (das Auto hat wieder DVD), erledigen wir Verbersserungsarbeiten an unserem Text.

Dieser Blog und alles was wir schreiben und Fotografieren durchläuft ja einige Iterationen bis zur finalen Fassung, wenn es denn je eine gibt.

Das dauert aber nicht so lange weil wir auf dem Schiff des Abends und Nachts schon vorgearbeitet haben.

Wir wollen noch zu Cape St. Mary´s und die Fahrt dorthin ist nicht nur 60 Kilometer weit sondern führt auch ordentlich bergauf und -ab entlang der Küste. Auch hier hat die Witterung die Strasse an einigen Stellen gefährlich zerstört und ich kurve um tiefe Schlaglöcher herum. Am Ende der Halbinsel liegt ein Gebiet, das fast schon in seiner baumlosen Kargheit an Island erinnert . Nur  ein paar bunte Bodengewächse, diese allerdings bis zum Horizont und der ist weit hier.

Wir verfahren uns noch ordentlich. Aber erreichen dann gegen 1400 Uhr Ortszeit Cape St. Marys. Das Infocenter überspringen wir zugunsten einer Wanderung. Die Kinder und wir brauchen mal etwas Auslauf. Entlang steiler Klippen (@Oma Ille:Morten immer an der Hands!) laufen zu einem Felsen gegenüber der Vogelnistplätze in den Klippen und nehmen ein Picknick, am genau genommen gefährlichsten Picknickplatz der Welt ein. Die Fotos geben vielleicht einen Eindruck. Allerdings sieht es da meist gefärlicher aus als wirklich vor Ort war und sich dort anfühlte.

Da wir noch eine lange fahrt Richtung Norden auf der Avalon Peninsula, nach Hearts Delight, vor uns haben, dränge ich als Fahrer zur Weiterfahrt.

Alles wieder zurück und Richtung Norden geht es dann auch weniger auf und ab als eher durch eine Landschaft, bestehend aus kleinen Seen und Nadelholzbewaldung, die wir so eher in Nordschweden erwartet hätten. Wunderschön und angenehm einsam. Dann Fahren wir wieder entlang der Küste durch diverse Fischerdörfer, um dann die Ocean Delight Cottages zu erreichen.

Gegen 1900 Uhr betreten wir unsere wunderschöne Unterkunft an einer Bucht. Die Kinder der Feriengäste neben an (aus St. John’s) freuen sich sichtlich über Spielkameraden und Merle verschwindet mit Ian (8) an den Strand Seeigel suchen. Nach einem opulenten Maccaroni Mahl schläft Morten innerhalb von Minuten ein und wir verbringen den Rest des Abends am Lagerfeuer mit den Nachbarn an der Bucht und erzählen uns gegenseitig von unseren Erfahrungen aus den verschieden Teilen der Welt und was uns sonst so einfällt. Bis uns die Augen zu fallen.

 

Diese Reise wird unterstützt durch die Destinationen Nova Scotia, Labrador&Newfoundland, wie Explore Canada und dem Reiseveranstalter Fasten your Seatbelt wie auch Marine Atlantica. Vielen Dank dafür.

Papa

Jan Marquardt ist als Papa von Merle und Morten gut ausgelastet. Hat aber doch noch Zeit sich als Videograf, Blogger und Journalist mit all den spannenden Themen zu beschäftigen, die ihn an neue virtuelle und reale Orte führen. Das ein oder andere Foto hat er auch schon zum Blog beigesteuert. Und viele Texte von unterwegs versehentlich als Geertje Jacob eingeloggt veröffentlicht, daher steht in den Texten meist noch ein extra Hinweis auf seine Autorenschaft. Falls nötig :)

3 Kommentare:

  1. Albert und Ingeborg Scholt

    Hallo ihr vier,

    prima, jetzt habt ihr Eure Eisberge gesehen.

    Wir sind momentan in Qubec im NP FORILLON.
    Wenn wir Eure E-Mail Adresse bekommen, schicken wir Euch ein schönes Bild von Morten.

    Gruß Ingeborg und Albert

  2. Wir sind wieder zu Hause gelandet und voller Eindrücke. Laßt uns wissen, wie eure Reise weiter geht! Alles Gute euch.

  3. Pingback:Ein Fernglas von Nikon? ... aber so einfach ist das nicht. - Nordicfamily

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