Mit Bergans of Norway auf den Snøhetta

Bergans of Norway ist schuld. Meine Oberschenkel schmerzen, meine Knie fühlen sich nicht mehr ganz jung an während ich hier sitze und aus einer gemütlichen DNT Hütte auf das Dovrefjell schaue. Ich sitze im Trocknen während es draußen schneit – es ist wohlgemerkt Anfang August.

Während ich draußen herum stiefelte war ich gut eingepackt und vor allen Wetterlagen geschützt. Oftmals die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, denn Regen und Schnee folgten aufeinander. Ready für ein Abenteuer: sei es der 2285 Meter hohe Gipfel des Snøhetta oder die Wanderung über das Fjell auf der Suche nach den gewaltig zottligen Moschusochsen.

Aber ich beginne lieber von vorne:

Dies ist keine ganz normale Reise- oder Outdoorgeschichte

Ich wage das erste Mal das Experiment, mit meiner Geschichte ein paar Produkte zu verknüpfen, die mich auf der Reise nach Norwegen begleitet haben.
Sie sind vornehmlich sehr nachhaltig produziert und sehr hochfunktional für den Bergsport designt.

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Die Einladung zum Adventureco von Bergans of Norway

Mitten in der Woche breche ich an einem frühen warmen Sommermorgen in Potsdam auf, um mit einer Gruppe anderer Outdoorenthusiasten ein Adventureco zu erleben, was die Marke Bergans of Norway im Dovrefjell veranstaltet. Nach drei Wochen Familienreise habe ich große Lust, mal wieder mit mir und anderen Erwachsenen unterwegs zu sein.

Im Dovrefjell soll es noch Moschusochsen geben. Ich fühle mich fotografisch mit meiner gemieteten Waffe, einem 500mm Teleobjektiv, gewappnet. Am Vorabend habe ich noch hin und her überlegt mit professioneller Hilfe das Handling und die Verpackung von solchen Gerätschaften durchdacht. Etwas Nervosität überflutete mich, als ich an die Investition von über 200 Euro Miete für das Gerät dachte. Aber vielleicht gelingen mir ein paar seltene Aufnahmen, dachte ich bei mir.

Die Anreise ins Dovrefjell

Der Flug nach Oslo lief problemlos ab, alle Beteiligten, Fotografen, Journalsiten, das Bergans of Norway Team, treffen sich am Flughafen im Starbucks Cafe. Ich nutze noch die letzten Anzeichen von Zivilisation, Wifi und teures aber sehr leckeres norwegisches Essen am Flughafen, bevor es in die Wildnis geht.

Wir fahren ökologischer Weise Zug. Nach Hjerkinn ins Dovrefjell dauert die Fahrt vier Stunden. Das ist viel Zeit, um schon einmal mit einigen der 16 Menschen ins Gespräch zu kommen. Da ist der Sustainable Manager Felix von Bergans of Norway, als auch die Naturfotografen Uri und Helle aus Dänemark, einige Verantwortliche des DNT, was der norwegische Wanderverein ist, Günther, ein Fotograf aus Österreich, Frank, ein Fotograf eines Outdoormagazins. Eine tolle Mischung aus ganz unterschiedlichen Leuten.

Trotz der vielen Gespräche versuche ich noch ein bisschen zu schlummern, denn heute früh war an ausschlafen nicht zu denken.

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Nationalpark Dovrefjell

Vom Bahnhof in Hjerkinn fährt schließlich ein Bus nach Hjerkinn auf die Wanderhütte Snøheim am Fuße des Snøhetta. Seit einiger Zeit dürfen hier keine Auto mehr langfahren, denn der Nationalpark soll noch besser geschützt werden. Der Tourismus hat in den letzten 25 Jahren rasant zugenommen. Arne , unser Wanderguide erzählt, dass es jetzt schätzungsweise 10 mal mehr Touristen hier gibt. Das Fjell ist auf jeden Fall schützenswert, hier wurden vor nicht allzu langer Zeit wieder Polarfüchse angesiedelt und es leben hier die großen beeindruckenden Moschusochsen, daneben zahlreiche Vogelarten.

Die Wanderhütte Snøheim

bergans of norwayVier Mädels, Deutsch, Schwedisch, norwegisch, beziehen Zimmer Nummer 12 In der Wanderhütte. Alles ist aus altem knarzigen Holz, die Stockbetten sind schmal und daneben ist wiederum ein schmaler Gang, um in den Taschen und Rucksäcken zu wühlen, um sich ein wenig einzurichten.  Ich entscheide mich, oben zu schlafen und richte meine persönliche Ecke, das ist ein langes schmales Regalbrett mit meinen wenigen Utensilien ein. Es wird gedealt, begutachtet und nach Kombinationsweisen der verschiedenen Kleidungsstücken geforscht. Wir Mädels überlegen, was wir denn morgen zur großen Wanderung idealer Weise tragen sollten. Bergans of Norway hat uns dafür so einiges an nachhaltig produzierten und warmen Produkten zur Verfügung gestellt. Was die lange Merinowollunterhose, das Merinoshirt, die Fleecejacke, Daunenjacke, Wanderhose, Hardshellhose und Hardshell Jacke leisten können, erfahren wir in den nächsten 48 Stunden. Ein paar Teile konnte ich ja schon auf den Faröer Inseln testen und vertraue ihnen.

In der Hütte Snøheim werden wir wunderbar bewirtet. An langen hölzernen Tischen sitzen wir gemütlich beisammen, genießen die drei Gänge des Menüs. Ein 10 Euro Bier leiste ich mir nicht. Alle sind einigermaßen müde von der langen Fahrt und verziehen sich schnell nach dem Abendessen auf ihre Zimmer. Irgendwie komme ich noch ins Quatschen, drehe im Halbdunkeln noch eine Runde um den See vor der Hütte. Die Aussicht auf den schwarzweißen Berg in der Ferne fasziniert mich, das fließende Wasser davor ist ein toller Kontrast.

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Die Besteigung des Berges Snøhetta

Unser Guide Arne begrüßt uns am nächsten Tag vor der Hütte. Alle sind schön farbig gekleidet und ganz motiviert,  zum 2286 Meter hohen Gipfel aufzubrechen. In unserem Rucksack, dem ultraleichten Helium 40 von Bergans of Norway haben wir auf jeden Fall Lunchpakete verstaut, aber auch ein Ersatzshirt, Handschuhe, Mütze. Der Rucksack ist superleicht und lässt sich wie eine Reisetasche packen. Er war knacken voll auf meiner Hinreise von Berlin aus. Und ich habe gemerkt, dass besonders beanspruchte Stellen sehr stabil gefertigt sind und an anderen bei der Herstellung an Gewicht gespart wurde. Raffiniert. Deshalb hat der Rucksack wahrscheinlich auch schon mal den Designpreis gewonnen.
Wir stiefeln über Geröllfelder dem Berg entgegen. Die Gruppe zieht sich etwas auseinander und kommt dann immer wieder zum Verschnaufen zusammen. Arne hat ein gutes Gespür für die Geschwindigkeit und die Pausen, die dieser Gruppe gut tun.
Nach einiger Zeit wird das Gelände steiler. Ich komme ins Schwitzen und ziehe meine Fleecejacke aus. Sie transportiert die Feuchtigkeit prima, weil sie aus Merinowolle ist. Das habe ich schon bei unserem Familienroadtrip in den Norden sehr genossen. Leider gibt es derzeit nur noch die Weste aus dem Material zu kaufen. Aber immerhin hat sie die gleiche Funktionalität.

Nach jeweils einer guten Stunde ist eine Pause mit Essen und Trinken angesagt, so ähnlich auf den Skitouren. Ich genieße es die lecker belegte Brote zu verspeisen. Heute Morgen habe ich sie sorgfältig in Butterbrotpapier mit norwegischen Landkarten gewickelt. Und da ertönt es schon das Zauberwort „Kvikk Lunsj“ (gesprochen Kwick Lünsch) Runde für alle. Das ist die Unterwegs-Schokolade der Norweger. Und sie gehört auf solche Touren wie die Berge und der Schnee auch. Apropos beim Pausieren, wird mir wieder kühl.

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Ich werfe die Daunenjacke über, die ich noch ganz klein im Rucksack verstaut hatte. Zum Glück ist das Außenmaterial etwas robuster und die paar Schneeflocken, die gerade vom Himmel rieseln, können ihr gar nichts anhaben. Schnell ist es wieder kuschelig warm. Die Daunen die Bergans  of Norway verwendet sind nach der RDS Norm (Responsible Down Standard) zertifiziert. Da kann man ganz beruhigt sein, dass ihnen die Tiere auch am Herzen liegen.

Der Gipfel ist nah

So weiter geht es zum Gipfel. Jetzt wäre ich langsam mal froh, wenn ich meine Wanderstöcke dabei hätte. Hab ich aber nicht. Puh, wir geraten in eine Nebelwolke. Schneeflocken tanzen um uns herum. Ich kneife die Augen zusammen und schaue nach oben. Eine Silhouette des Turmes auf dem Gipfel zeichnet sich ab. Viele bunte Gestalten reihen sich dort oben auf. Geschafft. Eine ausführliche Pause mit Essen , Trinken, Pullern gehen. Aber wo geht man auf einem Berggipfel mal eben im Schneesturm um die Ecke? Nun ich finde eine Stelle.

Was würde ich jetzt für einen Kaffee geben. Leider habe ich keine Thermoskanne dabei. Ein wichtiges Ausrüstungsutensil, was mir bisher noch fehlt. Jedenfalls für den alleinigen Gebrauch. Für Familientouren führe ich immer eine Literkanne mit.

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Hier oben ziehen sich viele der Mitwanderer ihre Hardshell Hose über. Ich für mein Teil hatte entschieden eine lange Merinowolle Unterhose und dann gleich die Hardshell Hose Breheimen von Bergans of Norway überzuziehen. Ich liebe ja Matschhosen für Erwachsene und bin immer ganz neidisch, wenn die Kids im Kindergarten Alltag solche immer tragen können. Man bleibt einfach schön trocken und wunderbar Wind geschützt. Diese Hose ist auch mit der Merinowoll Long John super atmungsaktiv. Was mir fehlt, ist ein Gürtel bzw. eine Möglichkeit den Bund etwas enger zu stellen.

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Der Abstieg vom Gipfel des Snøhetta

Wir packen langsam wieder alles zusammen und es beginnt der Abstieg. Wer denkt, runter ist leichter als hoch, irrt. Der Abstieg vom fast höchsten Berg Norwegens zeckt ordentlich in den Knien. Und nach dem anstrengenden Aufstieg springt man auch nicht mehr wie ein junger Polarfuchs von Stein zu Stein. Ich muss mich mächtig konzentrieren, um den Halt auf den runden und Eckigen Gesteinsbrocken nicht zu verlieren. Mittlerweile liegt überall eine weiße rutschige Schneedecke. Ein Grund mehr konzentriert zu bleiben.

Nach sieben Stunden sind wir dann glücklich wieder bei unserer Wanderhütte angekommen. Warme norwegische Waffeln mit Sahne und ein Kaffee sind jetzt genau richtig. Ich bin Hundemüde und falle auf die oberste Etage meines Stockbettes.

Glücklich und geschafft. Ich ahne schon, was für ein Muskelkater morgen folgt.

Einige nachhaltige Produkte

Nur kurz noch zu einigen nachhaltig produzierten Produkten, die wir sonst noch dabei hatten:
Eine schöne leichte Wander- und Tourenhose, die Okla Pants – die habe ich auch schon bei vielen Wanderungen im Sommer und Herbst getragen und bin besonders begeistert von der Dehnbarkeit. Man kann mit ihr die wildesten Bewegungen ausführen und es zickt und zwackt nichts.

Außerdem habe ich noch ein Lang Arm Merino Woll Shirt dabei, das passt perfekt zu der Longjohn. Beides ist das Modell Fjell Rapp. Nach meinen Erfahrungen der letzten zwei Jahre kann man eigentlich in allen vier Jahreszeiten Merinowolle Baselayer tragen. Ich fühl mich immer bestens klimatisiert.

Aus Merinowolle gibt es auch ne schöne kleine dünne Mütze. Die habe ich jetzt auch immer dabei und fühle mich prima behütet, obwohl ich mich erst einmal an die grellen Farben gewöhnen musste.

Als Wechselshirt hatte ich ein Bergans of Norway T-Shirt dabei, was aus alten PET Flaschen hergestellt wurde. Ganz schön umweltfreundlich, wie ich finde. Das Material heißt Repreve. Hier kann man sehen, wie es produziert wird:

Und die wichtigste Außenhaut auf dieser Tour war die Eidfjordjacke von Bergans of Norway. Die ist super funktional, Wind- und Wasserdicht. Der Clou ist, dass sie 30% aus pflanzlichem Polyester besteht. Wenn man sie so betrachtet und benutzt, ist ein Unterschied zu „normalem“ Polyester nicht spürbar.

Das ecodear® genannte Material des Textilherstellers TORAY nutzt dazu Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerproduktion. Es vermindert Emissionen und setzt einen Meilenstein in der Entwicklung ressourcenschonender Kunststoffe und der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen statt fossilem Öl – ohne die Leistungsfähigkeit des Materials einzuschränken!

Im zweiten Teil meines Tourreports wird es um die Moschusochsen im Fjell gehen. Mein Kollege Günter Valda hat darüber auch schon im NORR Magazine geschrieben.
Schreib mir gerne in den Kommentaren, wie du es mit der Umweltverträglichkeit deiner Ausrüstung hälst. Was denkst du dabei über das Preis- Leistungsverhältnis und die Haltbarkeit im Großen und Ganzen?  Ich bin gespannt.

Ach so, einen kleinen Film gibt es auch über diese Tour:


Danke Bergans of Norway für die Einladung zu dem außergewöhnlichen Abenteuer ins Dovrefjell.

 

 

 

 

 

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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