Skifahren für die ganze Familie

Ich bin schon  um acht Uhr gut ausgeschlafen, es ist noch dunkel in Skeikampen, Norwegen, und ich rechne im Kopf nach, wie Frühstück, anziehen und Skiausleihe zu koordinieren sind, damit wir rechtzeitig bei der Skischule für die Kids sind.
Die Kids haben es geschafft, die ganze Nacht zusammen in einem Zimmer zu schlafen und die Eltern im Elternschlafzimmer – wow, was für ein guter Urlaubsbeginn. Erholung.

Skeikampen

Skischule in Skeikampen

20151221-IMG_1924Der Mann arbeitet und hat heute Vormittag familienfrei. Der Himmel ist leuchtend Orange zwischen den Wolken und kurz nach neun geht die Sonne so langsam auf. Wir gehen zur Skischule und zur Ausleihe und lassen uns erst einmal beraten. Vor Weihnachten gibt es noch nicht viele Gäste, deshalb auch kleine Skischulgruppen. Das ist super. Beide Kids bekommen Ski und eine Gruppe zugewiesen. Niklas und Christian sind die netten Skilehrer und punkt zehn habe ich ohne Quengeleien die Kinder untergebracht. Voller Erwartung und gespannt sind sie dabei. Es wird Englisch und Norwegisch gesprochen. Kein Problem für beide, denn in Kindergarten und Schule zu Hause ist Englisch immer präsent.

 

Skifahren und Snowboarden auch für die Eltern

20151221-IMG_1954Ich eile in unser Apartment, 100 Meter von der Piste, hole mein Snowboard Equipment und eile zum nächsten Sessellift, um anderthalb Stunden selber Snowboard zu fahren. Durch die Plusgrade gestern und die Kälte in der Nacht ist alles einigermaßen eisig überfroren, so gut es geht sind die Pisten präpariert, aber trotzdem sehr hart. Der Sechser Sessellift bringt mich auf die höchste Stelle im Skigebiete unterhalb des Skeikampen Gipfels. Was für eine Aussicht, Morgenrot, ein paar Wölkchen, das Hüttendorf.

Die lange Abfahrt genieße ich und kurve relativ sicher mit meinem 15 Jahre alten Bord da runter. Ganz schön alte Ausrüstung. Aber oft leihe ich mir Dinge, die dann immer auf dem neuesten Stand sind. Ein Vorteil, wenn man nur ein zwei Mal im Jahr Winterurlaub macht. Auch die Kinder haben supergutes frisches Equipment bekommen. Ich selbst habe mir noch Langlauf Ski reserviert.
Nach einer Abfahrt schaue ich in der Skischule bei Morten vorbei, die Gruppe hat sich mittlerweile geteilt und er hat jetzt einen Privatlehrer, weil er noch so klein ist. Mutig fährt er einfach Schuss die Piste runter und möchte am liebsten mit dem großen Lift fahren. Niklas hält geduldig seine Füße in Pizza Position. Wie anstrengend muss das sein!

Sturz auf vereister Bahn

20151221-IMG_1930Ich bin schnell wieder fort, um noch die Zeit zu nutzen. Bei der zweiten Abfahrt bin ich schon etwas schneller und in einem auslaufenden Bereich verkante ich und fliege voll auf die harte Eisfläche und prelle mir das Knie. Es tut echt weh, so dass ich abschnalle mich an den Rand setze und die Aussicht genieße und die Skischulgruppen beobachte, wie sie in Schlängellinie durch das Wäldchen kurven und die Pisten hinunter. Die Große hat Spaß. Es ist sonnig und ein paar mehr Menschen tummeln sich mittlerweile auf der Piste. Es ist alles andere als voll.

Jan schlendert vom Arbeiten zum Einkaufsladen und holt uns quasi ab. Trotz schmerzenden Knie muss ich noch eine Runde mit der Großen zusammen fahren. Auch schön, so zusammen rum zu kurven.

Wir tragen unser ganzes Geraffel zurück in das Apartment und in den dazugehörigen Skikeller, pellen uns aus und eigentlich verlangt die Sonne danach, gleich nochmal rauszugehen. Ich würde so gerne die Langlaufski testen. Stattdessen spaziere ich langsam zum Einkaufsladen in der Hoffnung eine Creme gegen Prellungen zu finden. Ich müsste in die 15 Kilometer entfernte Apotheke fahren. Aber der gut sortierte Hobbyapotheker Jan hat Voltarenspray dabei.  Die kalte Likörflasche aus dem Tiefkühler hilft auch ein wenig.

Weihnachten in Skeikampen mit Skifahren

Kurze Mittagspause, dann ein Treffen mit Marie Louise, die uns alles über das Weihnachtsprogramm hier erzählt. Das meiste findet am nahegelegenen Hotel statt, dort sind einige Gäste und auch der Weihnachtsmann Nisse kommt hier vorbei. Außerdem gibt es Pferdeschlittentouren, eine Fackelabfahrt und eine geführte Skitour mit Kaffeetrinken. Viele schöne Sachen, die wir in den nächsten weihnachtlichen Tagen hier tun können.

Sie erzählt, dass die Norweger gerne Weihnachten zu Hause feiern und es deshalb so ruhig hier ist, nach den Feiertagen kommen dann alle angebraust und treffen sich mit Freunden und Familie, um dann auch Silvester hier zu feiern. Trotzdem ist Skeikampen kein Partyort. Hier kommen hauptsächlich Familien her und Menschen, die es ruhiger mögen.

Die Kids rodeln draußen ein bisschen, während wir uns noch etwas unterhalten. Auf dem Rückweg lasse ich mein Knie kurz von der Skipatrouille anschauen. Die verbindet die Schwellung und haut einen Beutel Eis drauf. Testet alle Richtungen und sagt, dass es morgen wieder gut sein sollte. Welch eine Erleichterung. Die Kids unterdessen haben die Schlitten am Rodelberg liegen lassen. Jetzt ist der spaßige Snowskate weg. Was für ein Ärger.

Alle gehen rein, ich lege das Bein hoch, wir basteln Fröbelsterne, Jan kocht essen. Ein Häkelprojekt muss noch bis Heilig Abend fertig werden. Also ran an die Nadel.

Drückt die Daumen, dass morgen wieder alles gut ist und ich den Winter hier in Norwegen noch etwas genießen kann.

 

Vielen Dank für die Unterstützung an  das Skiresort Skeikampen und Visit norway.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

4 Kommentare:

  1. Hallo Geertje,
    es ist doch Weihnachten da heilen die Wunden schneller.
    Habt noch viel Spaß im Schnee. Wir bleiben dieses Jahr im Grünen.:-)
    Fröhliche Weihnacht Uwe

  2. Danke, es ist nur halb so schlimm mit dem Knie, sieht zwar blau und dick aus, aber auf Langlauf Ski trau ich mich trotzdem. Frohe Weihnacht euch! Geertje

  3. Pingback:Skifahren in Norwegen - das Video - Nordicfamily

  4. Pingback:Familien-Skiurlaub in Serfaus/Fiss/Ladis: leider geil – weltwunderer

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