WDVS Surfschein und der WOW Park in Hvide Sande

Surfschein Prüfung

Ich merke, dass ich hektisch in Unterlagen blättere und meine Tochter kaum berührt ist und meint, dass sie es schon schaffen wird.
Irgendwie komme ich nicht klar mit den ganzen Begriffen der verschiedenen Kurse und den Vorfahrtsregeln… jedenfalls nicht theoretisch. Praktisch geht’s meistens, wenn auch mit Zurufen auf dem Wasser.
Als wir die Surfschule Westwind erreichen, sollen wir zunächst erst einmal die Prüfungsbögen ausfüllen. Merle bekommt als einzige in der Gruppe einen kindgerechten mit weniger Fragen und lustigen Skizzen.

Ich kämpfe mich durch die Fragen und helfe ihr beim Lesen. Nach ungefähr einer halben Stunde haben wir es geschafft und dürfen uns fürs Surfen fertig machen. Das heißt Segel und Brett herrichten und Neoprenanzug anziehen.
Wir sind ganz aufgeregt, denn die Sonne scheint ein bisschen. Dafür ist viel weniger Wind. Die meisten in der Gruppe finden das gut. Für meinen Geschmack ist es etwas zu wenig.
Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Sonne sogar ein bisschen wärmt. Und eigentlich wollen wir jetzt erst recht weitermachen.

Leider sind die drei Stunden pro Tag immer sowas von schnell verflogen.

Wir hören auf Kims Trillerpfeife, als die Surfstunde vorbei ist. Es heißt abbauen und umziehen und dann der spannende Moment: haben wir bestanden?

Alle werden zusammengetrommelt und versammeln sich unterm Sonnenschirmchen. Wir atmen erleichtert auf, alle haben wir bestanden und bekommen feierlich eine Urkunde und den offiziellen WDVS Surfschein überreicht.
Wir feiern das mit einem Eis und ziehen dann gleich weiter. Ein Abenteuerpark wartet auf der anderen Seite des Fjords auf uns.

Der WOW Park

Unser Orientierungssinn hat uns etwas getäuscht und so sind wir einige Kilometerchen zuviel durch die dänische Landschaft gebraust. Flaches Land, wenig Häuser, sobald man von der Küste wegkommt auch kaum mehr deutsche Autos, sondern nur noch Dänen in Sicht. Wir fahren auf ein altes Scheunengebäude zu, nachdem wir einem hölzernen Wegweiser gefolgt sind.
Nur zwei weitere Autos auf dem Gelände. Zum Glück ist aber noch geöffnet und wir haben eine gute Stunde Zeit, uns in einen abenteuerlichen Park zu stürzen.

Ein großer Kuhstall ist die Eingangshalle. Es sind noch Fragmente der Fütterungsanlage erkennbar, der Steinboden und die Wände sind original. Hier scheint in der Hochsaison auch ein Cafebetrieb zu laufen, denn große robuste hölzerne Tische stehen hier. In weiteren Räumlichkeiten findet man ähnliche gemütliche Ecken in schlichtem dänischen Design. Aber wir sind für das Draußen hier.

Eine weite Wiese empfängt uns und die Kinder eilen direkt zu einem quadratischen Platz mit großen aufgeblasenen Röhren. In die krabbeln gleich alle belustigt hinein und bewegen sich von A nach B.

In einer gewaltigen knorrigen Eiche hängen ellenlange Schwingschaukeln mit Tellern dran. Wir probieren die aus und auch wir Erwachsenen albern wie die kleinen herum und quietschen und juchzen. Was für ein Spaß.

Leider laufen wir an den gemütlichen Feuerstellen vorbei. Dort hätten wir bei mehr Zeit Popcorn in Blechkugeln über dem Lagerfeuer herstellen können. Stattdessen klettern wir über steile Netze in die Baumkronen, kriechen in knallbunte Baumhäuser und rutschen lange Tunnel hinunter. Die Kinder krabbeln ohne Vorbehalt in unterirdische Röhren und kommen irgendwo weiter hinten wieder hinaus, bevor sie uns rufen, weil sie in einer großen trampolinähnlichen Fläche ihren Spaß haben. In einem Prospekt sehen wir, dass dort große durchsichtige Zorbbälle rollen – wahrscheinlich auch in der Hauptsaison. Wir fühlen uns alle wie durchgekitzelt und ausgetobt.

 

Eben wirklich ganz andere Attraktionen, die wir hier mit Kindern besuchen als vor einem halben Jahr ohne kids an Bord.

Leider ist es viel zu schnell um fünf. Wir fahren ungefähr eine dreiviertel Stunde wieder zurück nach Hvide Sande um den Fjord herum und gönnen uns ein fantastisches Abendessen in unserem Ferienhäuschen. Selbst ich schlafe mal wieder mit den Kids ein und hoffe dafür, morgen ausgeschlafen zu sein. Schließlich liegen bis Potsdam 650 Kilometer vor uns.
Zum Glück erahnen wir hier noch nicht, dass es doch zehn Stunden Fahrt sein werden. Rückreiseverkehr bzw. Bettenwechsel ist hier in der Gegend immer Samstags. So ist auf der einzigen Landstraße zähfließender Verkehr.

Vielen Dank an die Destination Hvide Sande in Dänemark und dem Ferienhausanbieter Danwest und an die Surfschule Westwind für die abenteuerlichen Tage.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

5 Kommentare:

  1. im WOW Park waren wir auch schon, ist aber schon eine Weile her. Auch in der Nebensaison, die großen Bälle gabs damals noch. Aber auch ohne die Dinger ist der Park ein Ausflug wert. Bei uns wars übrigens auch total leer… ich glaub den Park kennen einfach zu wenige. (Oder zu viele denken bei der Anfahrt, dass sie falsch sind :))
    Schöne Grüße,
    Marc

  2. Ja, Marc, bei uns war es auch sooooooooooo leer – quasi ein Geheimtip. Vielleicht ist es auch gut so :), denn im überlaufenen Zustand hält sich der Spaß sicher in Grenzen. So war es genau richtig. Was habt ihr sonst noch in der Gegend gemacht? Hast du noch Empfehlungen für Familien?

  3. Hello
    Thanks for all the nice words and inputs
    Our park is only 2 years old
    Aage Hindhede
    Cofounder and owner WOW-Park

  4. Thanks for a great experience, Aage! Another time we will come back with a little more time for making Popcorn over the campfire:), Geertje

  5. Pingback:Urlaub zu Hause mit OnePiece - Nordicfamily

Kommentare sind geschlossen