Familien Ski und Bergumrundung in Skeikampen

Heute leih ich endlich meine Ski in Skeikampen. Ziel: Morten ein bisschen weiter beim Fahren zu unterstützen. Denn seine Skischule ist leider schon vorbei. Nach ausführlichem Frühstück geht’s los.

Ich bekommen im Skiverleih tatsächlich nigelnagelneue Skischuhe und Skier. Zitat von Scott, dem freundlichen Mitarbeiter: „Einer muss ja der erste sein.“ Also warum nicht ich.

Familienski – Lifte für ganz kleine in Skeikampen

Als ich meine Familie dann erreiche, kommt mir Morten schon auf der Anfängerbahn entgegengeschossen. Geertje verschwindet alsbald, um eine Runde mit den Langlaufskiern zu drehen. Sie will ihr Knie noch schonen. Gut, andere würden das Bein hochlegen und sich vielleicht tagelang nicht aus dem Haus wagen. Geertje jedoch lässt sich von einem blauen Knie nicht so leicht bremsen.

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Morten lässt sich auch nicht bremsen und zeigt mir stolz, dass er den Tellerlift schon allein benutzen kann. Das ist so niedlich, wenn der Zwerg sich diese riesige Stange mit dem Teller am Ende ranzieht und den Berg hoch fährt. Allerdings hat er irgendwann bemerkt, dass das letzte Stück des Anfängerhügels ein kleinwenig steiler ist und steigt deswegen jedes Mal absichtlich an einem flachen Stück vorher ab. Dann hat er aber Spaß und fährt ganz intuitiv dahin, wo er will und so schnell wie er will. Auch mir hinterherfahren ist kein Problem. Abrupt bremsen geht zwar nicht ohne weiteres, aber wir freuen uns trotzdem, dass er schon so viel Spass bei der Sache hat.

Irgendwann ist aber die Luft raus und so gehen wir schnell nach Hause. Lassen unsere Skisachen da und schnappen uns den Schlitten. Damit gehen wir kurz zum kleinen Laden am Ende der Strasse und kaufen ein. Wie schon erwähnt…nicht ganz billig, aber wir Deutschen sind da eh verwöhnt. Nachdem wir das erledigt haben, fahren die Kinder noch ein paar Mal Schlitten den Berg runter und dann gibt’s Mittagessen (Fischstäbchen) und Mittagsschläfchen (Morten/Jan).

Geertje ist inzwischen von ihrer Tour zurück und geht es auch ruhiger an. Wir verbringen die Zeit gemütlich mit Uno spielen und bis wir es dann endlich wieder schaffen uns aufzuraffen, um nochmal rauszugehen, ist es dunkel und nebelig. Das hindert uns aber nicht, mit großem Getöse hinterm Haus zu rodeln.

Auf dem Weg zu den Spielräumen im Hotel/Velkomcenter können die Kinder noch ein paar Pferde bewundern, die gerade vor zwei mit Fackeln geschmückte Schlitten gespannt werden. („Oh what fun it is to ride in a one horse open slay, hey“).

Spielbereiche an der Rezeption in Skeikampen

Im Spielraum wird Merle von einem 14 Jährigen zum Tischtennisspielen aufgefordert. Merle hat Spaß, während ihre Eltern versuchen, da einfach mal gar nichts rein zu interpretieren. Das hat noch Zeit. Es gibt weiterhin Billiard, Tischkicker und einen weiteren Raum mit Spielzeug für etwas kleinere Kids.

Nach dem Abendessen gibt’s dann Familienabend, was nichts weiter ist, als ein Familienfilmabend. Der Film (Irgendwas mit einem Elfen der Weihnachten rettet?!) war  nicht so mein Ding, schlechte Animation, wirres Drehbuch. Den Kindern hat´s gefallen. Unterbrochen wird der Film nur für einem kleinen Skypechat mit unserer befreundeten Familien in Californien. Weihnachten haben die auch, aber von Schnee keine Spur.

Als die Kinder dann im Bett liegen, hat Geertje noch viel zu tun. Zum einen ist der Nebel inzwischen verschwunden und der sternenklare Himmel möchte mit ihrem neuen Spezial-Sternen –Fotografierwerkzeug, dem Vixen-Polaris fotografiert werden. Zum andern gibt es noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk, das fertig gestellt werden will.

Vixen Polaris

Geertje

Skeikampen rund

Die Langlauftour um den Skeikampen, den Berg im Zentrum des Skigebietes. Familien Ski heißt für mich auch, dass es gute Touren gibt, die auch die Eltern mal alleine machen können. Skeikampen rund ist so eine. Er hat eine charakteristische Nase und wird nachts beleuchtet. Ich hole mir den Wachs des Tages ab und begebe mich bei blauem Himmel und Sonnenschein in die gut präparierte Spur. Keine Menschenseele außer einer Holländerin, die ich noch öfter auf den 13 Kilometern treffe. Mal überhole ich, mal sie. Der frische Schnee liegt noch auf den Ästen und die Landschaft sieht wunderschön aus. Es ist nicht besonders kalt und auf der ersten Hälfte der Strecke, wenn man den Berg gegen den Uhrzeigersinn umrundet, geht es fast nur bergauf. Deshalb komme ich ordentlich ins Schwitzen. Ich überlege, wann ich meine Keks, Bifi und Wasserpause einlege, all das habe ich nämlich in meiner Jacke verstaut und genieße es dann genau auf der Hälfte der Strecke. Der zweite Teil ist easy und führt fast nur bergab, so stelle ich mich einfach in die Spur und lasse mich gleiten. Wenn ich ängstlich werde und die Geschwindigkeit zu hoch fahre ich neben der Spur im Schneepflug runter, sieht doof aus und ist weniger Spaß, aber aufs Knie will ich nicht nochmal fallen. Gut ausgetobt und voll mit visuellen Eindrücken von Ausblicken in die Fjell Norwegen Landschaft kommte ich rechtzeitigzum Mittag wieder zurück.

Papa

Jan Marquardt ist als Papa von Merle und Morten gut ausgelastet. Hat aber doch noch Zeit sich als Videograf, Blogger und Journalist mit all den spannenden Themen zu beschäftigen, die ihn an neue virtuelle und reale Orte führen. Das ein oder andere Foto hat er auch schon zum Blog beigesteuert. Und viele Texte von unterwegs versehentlich als Geertje Jacob eingeloggt veröffentlicht, daher steht in den Texten meist noch ein extra Hinweis auf seine Autorenschaft. Falls nötig :)

3 Kommentare:

  1. Hallo!
    Mit feuchten Augen habe ich euren Bericht über Skeikampen gelesen! Hach, ist das schön unseren Sommerurlaubsort im Schnee zu sehen. Da kommt sofort ein Fernwehgefühl auf. Und dann ist auf dieser Seite auch noch der Weg zu unserem Haus zu sehen, den wir im Sommer so oft gegangen sind. Leider ist unser Haus nicht darauf. Nun ist klar, irgendwann werden wir auch im Winter dort sein! Uns würde noch Interessieren, wie die Straßenverhältnisse allgemein so sind, ob dort oben geräumt wird, so dass man mit einem deutschem PKW dort auch lang kommt und welche Art von Objektiven und Kamera für die Nordlichtaufnahmen benutzt wurden.
    Ha det bra! 🙂
    P.S. Auch immer Sommer ist es super schön in Skeikampen!!!

  2. Wunderbar, dass wir dich und Euch inspirieren konnten, liebe Nina. Wir haben auf unserer Fahrt nach Skeikampen Schneeketten benötigt. Denn das letzte Stückchem, wenn man nicht mehr auf der E6 ist, geht steil bergan. Dort war es auch an Weihnachten sehr vereist. Wir hatten sogar 2 Paar der Ketten und haben vorher geübt sie anzulegen. Die Schneelandschaft dort oben ist für Alpin Ski und Crosscountry nur zu empfehlen. Sehr familienfreundlich außerdem. Was die Nordlichtbilder anbelangt: es ist nicht häufig, dass man dort, so stark so sieht. Wir hatten irre Glück. Ich benutze eine Spiegelreflexkamera mit Stativ und Weitwinkelobjektiv. Ein paar Tipps gebe ich weiterhin hier: http://www.nordicfamily.de/nordlichter-fotografieren-in-fuenf-schritten/

  3. Danke sehr!

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