Icehotel Bautagebuch

https://vimeo.com/icehotel/elliptical

Sieh unser Video von der Artsuite Elliptical an.


Das Programm wird optimiert, 7 Uhr aufstehen, kein richtiges Frühstück, nur was warmes trinken und einen Apfel und dann noch schnell bis neun was schaffen.

Und tatsache, was wir bis dahin schaffen wollten, ist getan und so trifft sich die Crew heute das erste Mal im Oktagon, einem 8eckigen Gebäude mit Bollerofen, daß wohl letztes Jahr gebrannt hatte und deshalb erstmal renoviert werden mußte. Na es stehen erstmal Kerzen auf dem Tisch und Frühstück: Kaffee, Brötchen, dazu Butter, Philadelphia, Käse, Wurst, Yoghurt, Cornflakes.

Das tut not. Das Thema Holzkonstruktion wegschneiden wird final besprochen – wir dürfen, es könnte aber sein, dass sich die Decke senkt. Nun aber wir lassen uns von Mister Icehotel (Arne Bergh) beruhigen.

Wir beginnen damit, also mehr Gaston, dessen alltägliche Arbeit es ja auch ist mit Kettensägen, Holzu wegzuschneiden. Irgendwie habe ich heute das Gefühl erstmal nur viel Zuarbeiten zu machen. Nicht daß ich deshalb dastehen udn frieren würde… aber fast.

Wir legen eine etwas längere Mittagspause ein,w eil wir so früh aufgestanden sind. In dieser Zeit versuche ich ein Internetkabel zu organisieren. Das klappt, aber das Internet geht trotzdem nicht, andere Künstler berichteten von einem superschnellen Internet in deren Cabin.

Am ende unseres Ganges wird jetzt noch mehr Icehotel gecastet, also geformt, außerdem wird die Icebar als Raum hergestellt. Dafür fahren wie wild Radlader udn Gabelstapler durch die Gegend. Deshalb sollen wir wie jeden Tag die gelben Westen tragen und möglichst auch nicht in bestimmten Bereichen draußen rumlaufen. Für usn ist das doof, weil wir unseren ‚Schneeschutt’, den wir aus der Suite raustransportieren, nicht auf dem kürzesten Weg entsorgen können.

Als fast alles Holz weggeschnitten ist, daß mit großem Karacho auf der einen Seite – es scheint großer Druck drauf zu sein, geht die, Kette an der Säge kaputt, ein Nagel ist im Weg. Nun müssen wir mit dem Snicing weitermachen. Es ist schon abends und es kostet kraft, Schnee zu holen von dem Schneeberg, den die Schneekanonen machen, den dann mit Wasser zu mischen oder mit dem Heißluftfön etwas anzumatschen. Ich mische, Gaston klebts in die Ecke und an die Wand. Als es neun Uhr ist, wir meine Schlappheit so groß, dass ich Gastons Motivation noch die Löcher mit zwei bis 4 Schubkarren Snice zu füllen, nicht teilen kann und den Arbeitstag beende. Dafür gibts halbgefrorene Schokolade, die uns ein nettes holländisches Pärchen aus dem Coop mitgebracht hat – aber Schokolade gehört nicht in den Kühlschrank!!!

Es ist gerade ein bißchen deprimierend, die anderen Räume sehen alle schon so fertig und teilweise richtig schick aus….. bei uns siehts wüst aus, obwohl man die Form schon erahnen kann.

Dienstag, 27.11. Tag 5

Wieder um sieben. Es geht los. Snice rankleben, schnee abschaben, Holz abtragegen, was einfach so aus der Wand ragt. Wir sind gegen halb acht nicht die ersten auf der Baustelle. Carlos ist ein Frühaufsteher, der arbeitet sonst am Flughafen und ist das gewohnt. Und der Japaner – da geht die Sonne eh früher auf. Nun wir ackern bis der Bauch Frühstückshunger vermeldet und stiefeln dann in die Eisproduktionshalle, wos frische Baguette udn Kaffee gibt. Keine wichtigen Nachrichten beim obligatorischen Meeting, auß0er Sauna – Sonntags, Mittwochs und Freitags udn eien Party am Samstag in Kiruna für alle Icehotelmitarbeiter.

Es geht weiter, unser Raum ist der einzige Raum, in dem es nach Holz riecht, wenn ich den Stapel draußen betrachte, denke ich wir arbeiten an einem Holzhaus, nicht an einer Schnee Suite.

Jedenfalls werden wir mehr und mehr zu Snice Experten. Wir wissen,wann wir Schnee mit Wasser mischen müssen und wann wir ihn lieber mit dem Heißluft Fön bearbeiten.

Ich versuche die Webcam zu installieren,d enn auf der Baustelle gibt es zwei kleine Balken Wifi, jedoch empfängt der Patop kein Signal,w enn er zugeklappt ist udn nur die Webcam aus der Tasche ragt…. schade, wo wir doch sovielen Leuten angekündigt haben, daß wir zu sehen sein werden. Aber zur Zeit machen iwr noch soviel ‚Dreck’ auf der Schneebaustelle, daß ich dort keinen Laptop aufgeklappt stehen lassen will.
So pack ich ihn wieder ein, weil es auch stört, wenn man imemr auf was Rücksicht nehemn muß.

Mittagessen und Mittagspause wird bewußt wahrgenommen…. dass wir mehr Energie für abends haben, wo wir bisher sowieso immer am meisten geschafft haben.

Ich muß mal ein fax nach good old Germany schicken und ein bißchen skypen.

Langsam haben wir vom Ellipsen formen genug udn woölen endlich die Oberfläche so schön glatt bearbeiten wie die anderen. Aber es gibt immernoch Lücken und Hügel, die zu nevellieren sind.

Morgen werden wir uns von den Japanern ein Lasermessgerät ausleihen und eine umlaufende zwei Meterkante im Raum markieren ­– so hoch wird unsereEllipse.

Am Abend sind sowohl meines eines Paar Handschuhe weg und das Gummihandschuhpaar so nass und damit unbrauchbar. Gaston will die letzte Ecke alleine füllen, ich ziehe schon um acht von dannen. Fühle mich aber noch so fit, daß ich eine Fotorunde einlege und im Dunkeln über die Baustelle streife und Bilder mache.

Mittwoch, 28.11.2012

Erfolgserlebnis, die elliptische Form ist endlich sichtbar!

Wir legen wie immer früh los. Und ja langsam über den Tag verteilt…Step Step… kommen wir der Form näher. Trotzdem sagen alle, daß es noch viel Arbeit ist.

Es wird ein bißchen darauf ankommen, wie genau wir sein wollen. Unsere Geometrietechnik hat immer noch hin, wir gehen mit einer 2m Latte durch den Raum, die ist an einer Schnur, die zwischen zwei Punkten in der Ellipse gespannt ist. So reiben wir mit einer großen Reibe immer wieder Snice von der Wand ab und kleben neuen Snice bei Dellen ran.
Das Essen ist wiedermal wunderbar Schwedisch, zum Abendbrot gibt es Julbord, viele kleine Gerichte und Salate, viel ,mit Fisch, also Hering und Lachs. Es laufen von Tag zu Tag mehr Leute hier rum, Angestellte, neue Crews, Guides, Führungen für die Presse werden veranstaltet. Die Bar wird gebaut. Sofi und Nille sind gut drauf, es scheint, daß sie vor Eifer die Nacht durcharbeiten werden. Sie müssen in einer Woche fertig ein.

Nach dem Abendbrot gehe ich noch im Dorfladen shoppen, Bier, Glögg, Kekse, Schoki – alles überlebenswichtig.

Donnerstag, 29.11. Tag 7

Es hat sich viel verändert. Wir haben schöne Wände noch nicht perfekt und fertig, aber schön anzusehen Und einen großen Iceblock zusammen mit dem Supportteam bewegt.

Morgens und Mittags gibt es fantastisches Sonnenlicht, alle streifen draußen herum und machen Fotos. Als Vordergrund dienen Schneekanonen.
Abends bin ich noch ganz wach und motiviert und könnte weiter und weiter machen. Jedoch genieße ich es auch mal kurz im Elliptischen Raum inne zuhalten über die weiteren Schritte wie die Murmelbahn nachzudenken und dann durch Dunkelheit zurück zu schlendern und mir Nordlichter am Himmel einzubilden.

Freitag 30.11.2012 Tag 8

Wände schleifen

aufs thermometer gucken -20°

doch die Jacke anziehen

am ende des tages in die sauna gehen,

nochmal aufs thermometer gucken: -28,5°

nordlicht sehen

draußen rumlaufen mit der Kamera und frieren, aber

schöne Fotos machen

1.12. samstag Tag 9
Wir fangen an das Eis zu bearbeiten.. wie spannend………

Gaston ist ein Meister im Gefälle ausrechnen und in den Raum zu übertragen! Ich habe heute viel gelernt! Danke.

Abends gibt es die sogenannte kick-inn Party vom Icehotel. knapp 200 Leute, di ediese Saison fürs Icehotel arbeiten sind geladen. Es gibt lecker Essen und Jamsession. Jeder darf Musik vortragen. Es wird aber auch ein iphone bemüht… es gibt wohl keine vorbereitete playlist… so ist es eine wilde Mischung aus nicht sonderlich guter Musik. Mein Motto: do as the natives do.

Viele der anderen Künstler waren einfach viel zu geschafft und hingen in den Seilen, bis der Bus alle endlich um 1 Uhr zurück nach Jukkasjärvi bringt.

Sonntag, 2.12.2012 Tag 10

Wir schaffen es trotz Ausschlafen fast alle Eisteile für die Murmelbahn fertig zu bearbeiten, in über 60 gibt es jetzt einen halbrunden Kanal, in dem die Murmel durchrollen kann.
Es ist wieder wärmer geworden draußen. Nur minus zehn.

Abends sitzen einige von uns noch im Oktagarden zusammen bei Kaminfeuer und Süßigkeiten – nach der Sauna.

Montag 3.12.2012 Tag 11

Endlich sehen wir den Raum mal , wie er ist, ohne Gerüst, ein tolles Gefühl.
Wir ebnen den Boden für die Platzierung der EIsblöcke, die das Bett formieren werden.
Das Hin- und Herrücken von Eisblöcken ist nicht einfach. Man kann eine Kunststoffplatte drunterschieben, dann hat man sowas wie einen Schlitten oder versuche mit einer Brechstange den Block Zentimeterweise fortzubewegen. das alles wenn sie von den Holzpaletten runter sind 🙂

Dienstag, 4.12.2012 Tag 12

Bett bauen und erste Tracks in die schön gesniced Wand schneiden.
Dann kommen wir ganz geschafft vom Arbeiten zur Hütten und sehen ein spektakuläres Nordlicht.

Klopfen an der Hütte von Margot und Wouter aus Holland und fahren mit ihnen udn deren Auto zur ESA Satelliten Station die auf einem Berg liegt. viel zu viel künstliches Licht um etwas zu sehen. Aber die Kamera fängt ein Nordlicht ein.

Nordlicht von der ESA Station 18km, von Jukkasjärvi aus gesehen

dass ich in den letzten Tagen es nicht mehr geschafft habe, tagebuch zu schreiben oder time lapse filme hochzuladen hatte einen Grund: Die deadline am 10.12.—

aber das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen man kann auch damit spielen: Go murble run!

crossing tracks
bed&ballcollector
the ball collector
the track
Das Haustürschild

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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