5./6.1. 2010 Icehotel

5.1. Jukkasjärvi

Oh wie freute sich Geertje heute auf das gute Hotelfrühstück. Jan und Merle sind ja nicht die großen Frühstücker, was sehr schade ist. Wir nahmen uns vor, ein bisschen zu rodeln und zu spazieren – bei minus 25 Grad oder kälter unten am Fluss ein hehres Unterfangen. Wenn Merle in Bewegung ist, mag das alles gut gehen, aber sobald sie im Schlitten sitz oder steht oder getragen wird, ist es zu spät. „Mir ist kaaalt.“

Apropos Kalt: Jan begann kurz vor einbrechen der Dunkelheit seine Hundeschlitten Tour. Schöne Aktivität auch mit geprellter Rippe.  Hinsetzten und die Landschaft an sich vorbei ziehen lassen. Und so war es auch. Mit ein paar Leuten aus New Jersey und Österreich ging es über den Torneälven(Fluss) in den Torneträsk (See). Eine unendlich scheinende weiße Fläche. Es ging auf eine Insel zu, in deren Mitte ein Samizelt mit Lagerfeuer, Kaffee und Kuchen wartete. Leider hat die kleine Kamera trotz frisch aufgeladener Batterien Sekunden nach dem Start den Geist auf. Ging aber sehr vielen der Mitfahrenden (immerhin 4 Schlitten) so.

TIP: ich würde gerne einen Tip schreiben, was man gegen diese Problem machen kann. Hab ich aber noch nicht rausgefunden, was das sein könnte außer vielleicht Taschenwärmer o.ä. und natürlich gute, frische Batterien und Akkus um zumindest eine Zeitlang klar zu kommen. Vielleicht ist es zumindest schon mal ein Tip/eine Information, das Batterien bei -20/30 Grad gar nicht oder nur kurz funktionieren. Wir haben das beobachtet bei Kameras, Handys (halten länger, wenn sie eng am Körpergetragen werden) und Headlights, die, weil gänzlich ungeschützt, einfach ausgingen.

Auf dem Rückweg ging es gegen den Wind, das ergibt einen Windchill-Faktor, gefühlte Temperatur von -52.9 Grad (angenommen der Schlitten fuhr so um die 25 km/h und der Wind ging mit nur 15 km/h, also eher kleingerechnet). Und tatsächlich gab meine Kleidung, die ja nun wirklich für die Gegend ausgesucht war, in diesem Moment teilweise auf. Ich saß natürlich auch, aber alle Körperteile, die dem Wind ausgesetzt waren (Knie, Füsse, Hände, Gesicht, Schultern),  begannen zu frieren, trotz drei bis fünf Schichten.  Und wieder was gelernt. Winddichte Kleidung mit Thermofolie wäre dafür das richtige gewesen. Im Icehotel gab es solche Kleidung. Hatte ich aber nicht an. Schade. Trotzdem war es ein schöner Trip. Ganz anders als der Motorschlitten gleitet so ein Hundeschlitten fast geräuschloss durch die Landschaft.

Am Abend gingen wir dann lecker Essen ins Icehotelrestaurant. Nicht ganz billig, dafür aber lecker (Lachs und Hase) und dekorativ aufgemacht. Sowohl das Lokal als auch das Essen. Dann vielen wir ins Bett, erschlagen von Eindrücken.

6.1. Jukkasjärvi/Stockholm/Oslo

Heute die Rückreise. Nicht ohne noch mal in den Hotelsouvenirshop gegangen zu sein. CD mit wahnsinnig kultiger Musik erstanden. Geertje machte noch ein paar Fotos so  während der Himmel rot wurde gegen 11.00. Ohne Handschuhe. So fiel die Zahl der Fotos etwas geringer aus als sonst.

Dann packen/stopfen, zahlen (schluck) und ab in den Bus zum Flugplatz (nix Flughafen!) von Kiruna.  An der Sicherheitskontrolle fast hängen geblieben wegen der Wasserflasche in Geertjes Tasche. Sie musste es vor den Beamten trinken (um sicher zu sein, dass es kein Nitroglyzerin ist. War es nicht ,-) und schon waren wir in der Luft.

Alles ging glatt. Wir flogen nach Stockholm, stiegen dort um nach Oslo, waren pünktlich um 1800 in Oslo. Unser Koffer auch. Toll. Dann ein Anruf und schon hatten wir einen Transfer zu unserem Hotel, wo unser Bus wartet. Das alles ging ab, fast ohne Wartezeiten. Unser Bus sprang, trotz -19 Grad an, Gott sei dank und um 1830 wahren wir auf unserem Weg  nach Oslo City zu unserem kleinen Bed&Breakfast. Um 1915 waren wir da. Puh was für ein Tag.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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