Höhle, Meer und vieles mehr

Mortens Schneidezähne, oben kommen durch. Er schlägt sich wacker, aber quengelt des Nachtens schon etwas. Dentinox scheint etwas zu helfen.

Morgens gehen wir es langsam an, schaffen es aber mit Gefühlt einer Ewigkeit Anlauf, doch noch irgendwann alles im Auto zu haben und loszufahren. Ziel Ostspitze (waren ja gestern an der Westspitze).
Auf dem Weg liegen viele Aussichtspunkte von denen sich vortrefflich Panoramen schießen lassen, was wir auch immer wieder tun. Auch ein hübsch angelegter Park liegt an der Strecke inkl. Reh-Gehege und Spielplatz.

Wir erreichen nach einigem rumkurven, den Leuchtturm an der Ostspitze und Picknicken durch. Apropos Rumkurven.

Einschub: Fahren auf den Azoren bedeutet vor allem Serpentinen, Serpentinen, Serpentinen. Selbst die Schnell-Straße auf „Sao Miquel“ endet letztlich in einer sehr kurvenreichen Strecke. Wer viel mit dem Auto erkunden will, wie wir, muss auch auf Steigungen und Neigungen von bis 25 Grad (Stichwort PS) gefasst sein. Ich muss mich hier immer wieder sehr auf das fahren Konzentrieren und das manchmal sehr plötzlich. Bei einer Steigung von 20 Grad in der Kurve bin ich dann mal kurz nicht mehr bei den Anliegen meiner Familie. Als Mann eben nur bedingt Multitasking fähig. Anders gesagt: Wem schnell schlecht wird und wer sich solche steilen und engen Strassen fahren nicht zutraut, dem ist das hier nicht zu empfehlen. Uns stört es aber wenig und daher ist es nicht so schlimm…

Am Leuchttrum machen wir ein ausführliches Picknick und jeder Erwachsene klettern einmal mit Merle über die Lavafelsen ans Meer.

Dann fahren wir doch weiter Richtung Südende der Insel, aber nachdem uns eine Baustelle zu einem Umweg durch mehrer Dörfer zwingt (die Enge Gässchen kosten extra viel Zeit) beschließen wir unseren Plan über die Inselmitte vorbei am Pico zu fahren aufzugeben und weiter auf der Küstenstraße zu bleiben um rechtzeitig bei der Höhle zu sein. Wir sind noch pünktlich da.

Ab hier Geertje:

Ich gehe mit Merle los. Wir sehen einen Film über die Entstehung der Azoren und die Wege der Lava, die diese Landschaft formten. Für Merle etwas langweilig, obwohl ich ihr die englischen Untertitel fragmentarisch übersetze. Wir sind die einzigen Gäste.
Dann werden wir ausgerüstet mit Kopfhaube, Helm und Taschenlampe.
Das Intro der Frau, die uns die Führung gibt, ist.. als würde man die Höhle zum ersten Mal entdecken.

Keine vorinstallierten Lampen und Wege, bis auf das erste Stück von 50 m.
Es geht los. Merle ist an der Hand von der Guide – in. Und ich versuche mit Gopro, Kamera und Taschenlampe klar zu kommen. Wir halten an verschiedenen Stellen, wo uns erklärt wird, auf was für verschiedenen Lava-Untergründen wir gerade gehen: chocolate Lava, AA Lava ( da die Leute auf Hawaii auf gleicher Lava barfuß gegangen sind und immer AuAu gerufen haben, weil es etwas heiß war) usw. Es erfordert viel Konzentration, mit Taschenlampe immer gut auf den Weg zu achten. Merle macht das Prima, hat aber auch nach einer knappen Stunde keine Lust mehr.

Ein spannender Moment ist noch, als eine Geschichte erzählt wird, von einem Mann, der die Höhle bestiegen hat und seine Taschenlampe ausfiel und er erst nach 6-8 Stunden von seinen Freunden gefunden wurde. Damit man sich das ein bisschen vorstellen kann, knipsen wir für ein paar Sekunden die Taschenlampen aus. Es ist Stockfinster und man hört das leise Tropfen des Wassers von den Stalagktiten.
In der Höhle gibt es Stalaktiten und Stalagmiten und auch einen besonderen Lava Stalagmiten. Wir finden außerdem ein Stück Lava auf der Erde, was aussieht wie ein Wal – hätten wir das Whalewatching also auch hinter uns.

Wir kaufen am Ende noch schöne Postkarten und warten auf unser Papa-Morten Taxi.
Zu Hause angekommen haben wir einmal die Insel entlang der Küste umrundet, aber es gibt noch so viel zu erledigen, daher sind wir nicht Bange evtl. schon alles gesehen zu haben.
Ich mache lecker Fisch mit Soße (endlich mal wieder Soße) und der Tag klingt aus.

Papa

Jan Marquardt ist als Papa von Merle und Morten gut ausgelastet. Hat aber doch noch Zeit sich als Videograf, Blogger und Journalist mit all den spannenden Themen zu beschäftigen, die ihn an neue virtuelle und reale Orte führen. Das ein oder andere Foto hat er auch schon zum Blog beigesteuert. Und viele Texte von unterwegs versehentlich als Geertje Jacob eingeloggt veröffentlicht, daher steht in den Texten meist noch ein extra Hinweis auf seine Autorenschaft. Falls nötig :)

Kommentare sind geschlossen.