Rafting in Südnorwegen auf dem Mandalselva

Heute steht Rafting in Südnorwegen auf unserem sommerlichen Stundenplan.
Frühstück in dem kleinen süßen Hotel mitten in den norwegischen Bergen ist immer ein Highlight für mich. Dieses Mal nehme ich mir sogar Laptop und Buch mit, vielleicht kann ich es mir ja so richtig gemütlich machen. Allerdings kommt auch bald die wuselige Familie und ein elektrisches Waffeleisen will immer wieder mit Teig befüllt werden.
Perfekt für uns und unsere Tagesverpflegung. Gebackene Waffeln sind auch ein traditionelles norwegisches Essen für Zwischendurch.

Rafting in Südnorwegen mit Adventure Norway

Wir brechen gleich gegen zehn nach dem Frühstück auf, um nach Bjelland zu fahren. Dort ist das Unternehmen Adventure norway ansässig, mit denen wir zum Rafting verabredet sind.

Bis dahin sind es aber so einige Serpentinen, die überwundnen werden wollen. Morten wird gleich etwas schlecht. Und braucht am Zielort erst einmal eine Pause.

Wir treffen auf eine schwedische Familie. Per und seine Frau nebst Sohn Leon sind ebenfalls hier zum Rafting. Pontus begrüßt uns, er ist unser Guide und kennt sich mit dieser Outdooraktivität besonders gut aus.

Ein anderes Boot wird mit sieben anderen jungen deutschen Gästen gefüllt.

Rafting in Südnorwegen

Ausrüstung zum Rafting in Südnorwegen

Wir werden alle mit Neoprenanzügen und Schwimmwesten ausgestattet. Ich denke noch: naja so nass werden wir schon nicht. Pontus rät uns noch ein wolliges Longsleeve drunter zu ziehen, denn es könnte kühl werden. Ewen der Boss, erzählt, dass das Wasser nur 11 Grad hat.
Jan entscheidet sich dafür, den Fotografen zu spielen. So bin ich mit den Kindern voll ausgestattet und wir freunden uns schon mal mit der anderen schwedischen Familie an.

Rafting in Südnorwegen

Die vielen Presswürste steigen in einen Minibus, der auf einem Trailer die zwei großen Schlauchboote hinten dran hängen hat. Das Gespann fährt zum Ausgangspunkt des Wasserabenteuers ein paar Kilometer flussaufwärts.

Wir dürfen schon mal von einer Brücke auf eine der dollen Rapids, die Stromschnellen schauen. Ganz schön wild. Aber es heißt ja auch Wildwasser Rafting.

Rafting in Südnorwegen

Das Rafting beginnt

Mit vereinten Kräften hieven wir die Schlauchboote vom Trailer und tragen sie das steile Ufer hinunter zum Flussufer. Die ersten Schritte in den Fluss lassen uns aufkreischen. Das kalte Wasser dringt von unten zwischen Haut und Neoprenanzug.

Jetzt sitzen wir im Boot und Pontus unser Guide geht mit uns einige Kommando und Sichrheitsregeln durch. Wir tragen neben unseren Anzügen und Westen auch gelbe Helme. Das Ufer ist steil und steinig in den Stromschnellen befinden sich immer wieder riesige Felsen.

Rafting in Südnorwegen

Die blue Socks beim Rafting in Südnorwegen

Dann müssen wir noch einen Teamnamen finden. Morten schlägt „Blue Socks“ vor. Das finden wir alle toll, unsere Paddel treffen sich zum High Five in der Mitte, wir jolen und sind bereit für das Wildwasser Rafting. Zunächst fließt der Fluss noch recht ruhig und wir könne einige Spiele machen. Pontus fragt nach freiwilligen zum Vorführen. Unsere Kids sind stets die ersten , die sich melden. Es geht darum, sich gut auf dem Rand des Bootes zu halten und sich soweit nach hinten zu beugen, dass der Kopf ins Wasser taucht. Ein riesen Spass, wenn man es erst einmal geschafft hat.

Rettungsmanöver beim Rafting in Südnorwegen

Dann üben wir das Retten von jemanden, der über Bord gegangen ist. Derjenige oder diejenige Läßt sich am besten auf dem Rücken treiben und läßt die Füßen flußabwärts zeigen. Am Boot angekommen, hält man sich an dem dicken Schlauchrand fest und hofft, dass ein Insasse, die Schwimmweste greift und einen an Bord hievt.

Auch das kriegen wir hin, ich lasse mich nämlich mal zur Probe nach hinten plumpsen, hier werde ich ganz und gar nass und das 11 Grad kalte Wasser dringt überall hin.

Die Kinder haben einen riesen Spaß. Es folgt die erste Stromschnelle der Kategorie 3, darüber eine Brücke. Jan und Ewen fotografieren von dort.  Das Boot dreht sich, wir versuchen Pontus Befehlen zu folgen und steuern das Boot durch das aufschäumende Wasser, eine riesen Welle schwappt ins Boot wir kreischen und freuen uns über solch eine Wildheit. Das andere Boot mit deutscher Besatzung folgt und scheint einen weitaus schwierigeren Kurs durch die Stromschnellen zu nehmen.

Rockjumping und Stromschnellen beim Rafting in Südnorwegen

Es folgt wieder ein ruhigeres Stück, dort zeigt Pontus auf einen markanten Felsen. Er hatte schon vorher angekündigt, dass es einen jumping Rock gibt. Man kann auf verschiedene Stufen klettern und somit von unterschiedlichen Höhen in das kalte Naß springen. Morten ist gleich vorne mit dabei. Die Schwimmwesten lassen einen sofort wieder hochploppen. Ich muss das auch mal machen. Es kostet allerdings etwas Überwindung. Nicht alle aus der Gruppe machen mit, ist ja auch nicht schlimm. Von einem anderen Teilnehmer sehen wir allerdings noch einen beeindruckenden Rückwärtssalto.

Rafting in Südnorwegen


Als alle genug gesprungen sind, steigen wir wieder in unsere Schlauchboote und lassen uns weiter treiben. In einer ganz seichten Stromschnelle dürfen sich Freiweillige schwimmend durchtreiben lassen. Unsere Kids ganz vorne mit dabei. Sie werden ganz schön doll voran getrieben, haben aber ihren Spaß und am Ende hieve ich sie wieder an Bord. Jetzt nach anderthalb Stunden Wasserspaß haben die Kids schon etwas blaue Lippen und zittern, das tut der Freude keinen Abbruch. Sobald sie die Paddel wieder in die Hand nehmen und kräftig mit paddeln, wird es schon wieder besser. Dann ist das Camp in Bjelland erreicht und wir schleppen die Boot wieder an Land. Eine kurze heiße Dusche tut den Kids gut, wir trinken Kaffee und heiße Schokolade und quatschen mit unseren Abenteuer Kollegen.

Rafting in Südnorwegen

Ein erfüllter Tag in Südnorwegen und noch mehr Attraktionen in Sicht

Gerne würden wir noch eine Attraktion in der Gegend mitnehmen Kvafossen, Salmoncenter. Dort gibt es eine beeindruckende Lachstreppe und man kann auch selber fischen. Jedoch schrecken uns die weiteren 40 Fahrtminuten über Schlängelstraßen ab. So reisen wir wieder nach Eikerapen und genießen die dortige Umgebung.

Kurze Chillpause in unserem gemütlichen Familienzimmer im Eikerapen Gjestegard und dann splitten wir uns auf. Morten und Jan machen das Auto reisefertig , Merle und ich gehen eine runde Angeln zum See unten. Der Weg scheint Luftline ganz kurz, jedoch müssen wir einige Höhenmeter überwinden und stapfen über schöne Blumenwiesen.

Rafting in Südnorwegen

Noch einmal Angeln in Eikerapen

Mit Angel und Rucksack auf dem Rücken treffen wir unten am Strand zunächst zwei Deutsche Männer, die angeltechnisch professionell ausgerüstet sind. Wir fachsimpeln etwas und begeben uns dann in die nächste Bucht. Dort mache ich mir es mit meinem Skizzenbuch gemütlich und Merle wirft geduldig ihre Angel aus bis der Blinker ein paar Meter vom Ufer im Grund hängenbleibt.

Nach einer Weile lasse ich mich überreden, baden zu gehen und eventuell den Blinker zu bergen. Er reist jedoch leider ab und ist verloren. Zum Glück haben wir noch einen dabei. Ein guter Tipp für Norwegen Angler oder die die es werden wollen: genug Ersatzmaterial mitnehmen. Wenn man hier Ersatz kauft, muss man eventuell hier eine Weile mit dem Autofahren zum nächsten Angelshop und die Teile sind etwa doppelt so teuer.

Rafting in Südnorwegen

Später beißen noch ein paar Fischchen an, gehen aber gleich wieder ab. Aufregend und ein bisschen enttäuschend für Merle, die so geduldig war. Gegen Abendbrotzeit schnüren wir wieder unser Gepäck und wandern zurück zum Eikerapen Gjestegard.

Da waren wir gestern erfolgreicher.

Essen und Erholung im Eikerapen Gjestgard in Südnorwegen

Dort ist bald wieder Abendbrotzeit und es gibt heute ein fantastisches Menü mit Hackflischbouletten aus Elchfleisch. Perfekt mit brauner Soße und Erbsenbrei und natürlch Tyttebaermarmelade – Preißelbeeren.

Rafting in Südnorwegen

Wir sind schon alle ganz schön platt vom aktiven Tag in Südnorwegen und finden uns bald mit einem Familienfilm auf dem ipad in den Betten wieder.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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