Urkult Festival – das Familienfestival im schwedischen Wald

Heute schreibt Merle (16) über DAS Erlebnis in den Sommerferien, einen Roadtrip zum URKULT Festival in Näsåker.

Die Anreise zum Urkult Festival

anreise Urkult

Unser Schweden-Urlaub läuft nun schon zwei Wochen und wir haben uns hauptsächlich im Süden unseres Lieblingslandes herumgetrieben . Aber es soll noch weiter gehen. Mama, Morten und ich bringen Papa, am Dienstag zum Flughafen und verabschieden ihn herzlich. Er wäre natürlich auch super gerne zum Urkult Festival mitgekommen.
Alles, was ich zu diesem Zeitpunkt über Urkult wusste war: Hippie und viel Live-Musik. Ich war gespannt.

Aber nun hatten wir erstmal eine lange Autofahrt vor uns, in die wir auch noch eine Übernachtung zwischendurch einplanten. Ich hatte nun in diesem Urlaub alle Bücher ausgelesen, die ich mit hatte, so dass wir uns alle zusammen mit Musik vergnügten, so verging die Fahrt wie im Flug.
Wir übernachteten an einem einsamen See fast wie Fritz Meinecke bei 7 vs. Wild und waren am nächsten morgen ready für weitere drei Reisestunden.
Es hatte schon morgens geschüttet wie aus Eimern, weshalb wir noch einen Zwischenstopp bei dem
Einkaufsladen XXL machten. Mama und ich musste uns, so unvorbereitet wie wir sind, noch gute
Festival Regenjacken kaufen.

Camping in Campbygarden  Näsåker

Ankunft 750 Kilometer nördlich von Stockholm in Näsåker

Dann waren wir aber auch bald angekommen. Der Campingplatz Campbygarden, temporär am Rande des Dorfes eingerichtet, war noch nicht voll, als wir kamen.
Es hatte schon den ganzen Tag geregnet, und alles war pitschenass. Meine Schuhe ganz besonders,
deshalb lief ich ab jetzt nur noch überall in FlipFlops herum. Nach dem Motto: wenn man keine
Sachen nass machen will, dann einfach gar nicht erst welche anziehen.

Urkult Festival Näsåker


Alles aufgebaut, zogen wir erstmal los auf Erkundungstour. Es schien, der ganze Ort Näsåker war
Festival. Wir musste uns zurechtfinden, aber schwierig war es im Endeffekt nicht, da überall
super schön und liebevoll bemalte Schilder standen. Irgendwann waren wir dann auch endlich
irgendwie zum „Festplatzen“ gelangt. Mit einem bunten und sehr Hippie-mäßigen Markt davor.
Überall wurde Essen angeboten und man bedenke: wir waren schon einen Tag vor offiziellem
Beginn dort gewesen aber alles war schon super organisiert und ready for the people to come.


Erster Urkult Festival Tag mit jeder Menge Loppis

Am nächsten Tag ging es dann richtig los. Es regnete nicht mehr, obwohl jeder Wetterbericht
dagegen sprach. Es schien mir auch in der ganzen Zeit dort, als würden diese guten und
harmonischen Vibes das „schlechte“ Wetter vertreiben und das Gute regelrecht anziehen.
Also wir gingen, ich immer noch in FlipFlop wohlgemerkt, auf Wanderschaft und erkundeten den
Ort. Natürlich musste ich jeden Loppis abklappern, der auf dem Weg lag. Hier in Schweden sind das kleine Flohmärkte und Garagenverkäufe.

Urkult nachhaltig Festival


Das eigentliche Ziel war der Fluss. Wir gingen einen süßen kleinen Pfad entlang. Links und rechts am Wegesrand herrliche aromatische Walderdbeeren und eine faszinierende Wasserquelle. Der Weg ging bergab und unten angekommen war ein Holzhäuschen. Es entpuppte sich als eine Sauna am breiten Fluss.

Bastuvallen in Näsåker

Wir gingen alle baden und in die Sauna. Das Wasser war angenehm kühl, aber man spürte schon
nicht weit entfernt vom Ufer, wie stark die Strömung doch war.
Nach unserer kurzen Erfrischung gingen wir das Tal flussaufwärts. Es war super schön idyllisch,
schön warm und es grünte überall. Irgendwann führte uns der Weg auf einen richtigen
Wanderpfad am Ufer entlang. Ich habe schon aus der Ferne den Wasserfall rauschen gehört.
Nach dem schön ausgebauten Wanderpfad kamen steinige Strände, wo Leute trotze
der nun sehr starken Strömung badeten.

Nämforsen und der Angermanälven

Wir waren nun unmittelbar beim Wasserfall Nämforsen. Und liefen
den Weg hinauf, so dass wir auf den Wasserfall hinunter sehen konnten. Dort entdeckten wir rote
Figuren auf den Steinen. Es waren Felseinritzungen, welche mit roter Farbe sichtbarer gemacht
wurden. Diese Kunst, oder eher Geschichten, mit dem rauschendem Wasser im Hintergrund war
so schön anzublicken. Es sind hier in über 2500 Bildern Menschen, Elche, Hunde, Vögel uvm. abgebildet.

Nach einer Weile machten wir uns auf, den Pfad aus dem Tal wieder rauf zu
steigen. Wir gingen eine steile Treppe hoch und standen auf einmal auf dem Festival. Die Aussicht
von dort oben war atemberaubend.

Eldnatten Urkult Festival

Der Eröffnungsabend bei URKULT Festival

Abends sollte die Party dann richtig abgehen. Viele Menschen kauften sich Tickets nur für diese
eine Nacht Eldnatten – die Feuernacht, und wir waren schön ganz gespannt. Wir warteten bis 0 Uhr. Dann
ging es ENDLICH los. Morten war schon müde, aber die krasse Show weckte ihn auf. Wir und
noch viele viele andere fanden uns in einer Art Arena oder Amphietheater wieder. Unten war eine riesige sechseckige Holzfläche und drum rum saßen alle auf einem mega steilen Grasabhang, der die Bühne umgab.

Eldnatten festival


Auf Dauer war das echt nicht so bequem. Die Feuershow machte aber die Unbequemlichkeit um
das dreifache wett. Es war atemberaubend wie die Tänzer mit ihren, seien es Feuerstäbe oder
Feuerfächer umgingen und eine Geschichte um eine schlafende Akrobatin erzählten.
Nun war Urkult für dieses Jahr also eröffnet.

Eldnatten Urkult Festival

Auf dem Heimweg aßen wir dann noch einen Mitternachtssnack: Churros mit Nutella. Morten ist darauf voll abgefahren und wollte die schon den ganzen Abend probieren. Wir brauchten natürlich auch Proviant für unseren Heimweg, denn der war gar nicht mal so kurz. Zu Fuß etwa fünfzehn Minuten.

Frei fühlen beim Urkult Festival in Näsåker

Die nächsten Tage bestanden aus verschiedensten Workshops und Marktbummeleien. Die ganze
Zeit von 12 Uhr mittags bis 2 Uhr nachts spielten Bands auf den verschiedenen Bühnen. Das
genoss ich mit am meisten. Die Menschen dort waren so frei in ihrem Sein und tanzten
unbefangen zu allem mit, es steckte tierisch an. Irgendwann fand man sich selbst voll am Mitfühlen und bewegen. Und es war schön. Es war schön, diese ganzen Menschen einfach frei zu
erleben und aus dem Alltagsleben herauskommen zu sehen. Ich glaube Urkult ist der perfekte Ort,
um sich einmal frei fühlen zu können und keine Angst zu haben auf irgendeine Weise verurteilt zu
werden.

Näsaker Kirche

Workshops auf dem Festival

Nachhaltigkeit und Kreativität steht zusammen hoch im Kurs. Ich hielt mich einen ganzen Vormittag beim Re-Design Workshop auf. Zwei junge Schwedinnen leiteten uns an, aus alten Kleidungsstücken neue Dinge zu zaubern, Morten nähte eine Handytasche und ich reparierte meinen Rucksack. Mit super coolen Werkzeugen und Techniken kann man aus den alten Sachen echt noch etwas herausholen. sehr

inspirierend.

Fazit rund um das Urkult Festival in Näsåker

Eine Reise in ein fröhliches Hippidorf, in dem alle auf sich gegenseitig achtgeben, Kinder und Jugendliche fröhlich in ein buntes Festivaltreiben eingebettet werden, man Abstand zum Alltag gewinnt und gute Freunde trifft, ist allemal einen Roadtrip von über 2000 Kilometern aus Deutschland wert.

Weitere Infos zum Festival gibts es hier auf der Urkult Festival Seite

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