Vom Fjell nach Oslo als Familie

In der Nacht gab es eine dicke Schicht Neuschnee. Hauke ist mit der Schneefräse schon ab sieben Uhr unterwegs, um die Hauptwege zu räumen. Viele Gäste fahren heute ab. Wir haben uns auch entschieden aufgrund der unvorhersehbaren Wetterlage und Straßensituation schon einmal nach Oslo zu fahren. Die Schneeketten sind noch an unserem Bus, welch Glück, denn ohne sie würden wir gar nicht hier aus dem Fjell runterkommen ins Tal. Wir packen alles zusammen und verstauen es im Auto. Dann putzen wir das Backpackerhäuschen, denn wir waren so gut wie die einzigen Gäste. Das geht flott, denn Merle hilft prima mit. Eine Tasche voll Unterwegsverpflegung ist zusammengestellt, denn wer weiß, wie lange wir nach Oslo unterwegs sind. Ich rechne mit allem zwischen 3 und 6 Stunden.

Wir verabschieden uns von allen persönlich, da ist Line, die Hotelchefin, Bridget, die sich um die Pferde kümmert, Tobias treffen wir nicht mehr, hinterlassen ihm aber eine Grußkarte und mit Hauke dürfen die Kids nochmal eine Runde Traktor fahren, ein Highlight. Auch für Morten ist das Freilegen des Autos vom Schnee ein Abenteuer und er spielt mit dem Schnee drum herum wie am Strandsand.

Um 11 begeben wir uns in die Spur, die erst einmal extrem eng und serpentinig ist und auch teilweise bis zu 8% Gefälle. Selbst mit Schneeketten erfordert das von Jan höchste Konzentration. Auf der Rückbank streiten sich die Kids ums ipod schauen. Das nervt echt. In den entscheidenden Situationen gibt es lautstark Zank.

An der ersten Tankstelle im Tal kümmern wir uns um das Gefährt, Schneeketten abbauen, Scheibenwischer richten, Flüssigkeit nachfüllen. Auch einen Packesel muss man ordentlich versorgen.Oslo als Familie

Die geschmierten Brote sind schnell aufgemampft und wir kommen am Nachmittag in Oslo an. Wir beziehen im Hotel Scandic Solli ein großzügiges Zimmer mit Betten für uns vier und einer coolen Wandgestaltung. Das lange Sitzen im Auto tat meinem lädierten Knie nicht gut. Ich muss mich lang machen.

Am späten Nachmittag entschließen wir uns zu einem Stadtrundgang in Dunkelheit und Schneetreiben. Das Zentrum ist einen knappen Kilometer entfernt vorbei am Schlosspark zum Theaterplatz mit Eislauffläche. Die war aber leider schon so zerfahren, dass es sich nicht gelohnt hätte, Kufen auszuleihen.

Wir spazieren weiter, stöbern in einem schönen Buchladen. Immer wieder fallen mir in dieser Saison die kleinen Päckchen auf : „Letter to my future self“ Dort schreibt man zu bestimmten Themen an sich selbst einen Brief und öffnet ihn nach 5 oder 10 Jahren. Für mich oder Merle bestimmt total spannend.

Magic Icebar in Oslo als Familie

Dann erkennen wir an einer Straßenecke den Weg zur Icebar wieder und biegen spontan ab, um zu schauen, wie sie jetzt aussieht. Wir haben sie schon mal vor einigen Jahren besichtigt. Jetzt finden wir die Icebar Magic Ice. Es ist keine Icehotel Icebar mehr. Ein junger Mitarbeiter begrüßt uns und wir fangen sofort an zu fachsimplen und er will unbedingt wissen, was wir von dem Design zum Thema „Edvard Munch“ halten. Wir dürfen rein, die Kids bekommen die traditionellen Thermoumhänge.

Wir erfahren, dass das Design ca. zweieinhalb Jahre stehen bleibt. Das sieht man an vielen Figuren, die schon ordentlich rund sind. Eine interessante Aufgabe, zweidimensionale Gemälde von Munch ins Dreidimensionale zu übersetzen, außerdem sind Vigeland, Edvard Munch selbst und Nietzsche porträtiert. Das Lichtdesign könnte etwas raffinierter sein. Nun, unsere Neugier ist mehr als befriedigt und wir ziehen wieder von dannen.
Jan hat die spontane Idee, doch ein preiswertes Lokal zu finden. Doch es gelingt nicht. Sein Hunger ist so gross, dass er mit den Kids in Burger King geht. Ich gehe stattdessen zum nächsten Kiwi, kaufe für die Fahrt am nächsten Tag ein und mache mir eine 5 Minuten Terrine im Hotel.

Im Scandic Solli übernachten wir in Oslo als Familie komfortabel und besonders meiner einer freut sich auf das Frühstücksbuffet.

Papa

Jan Marquardt ist als Papa von Merle und Morten gut ausgelastet. Hat aber doch noch Zeit sich als Videograf, Blogger und Journalist mit all den spannenden Themen zu beschäftigen, die ihn an neue virtuelle und reale Orte führen. Das ein oder andere Foto hat er auch schon zum Blog beigesteuert. Und viele Texte von unterwegs versehentlich als Geertje Jacob eingeloggt veröffentlicht, daher steht in den Texten meist noch ein extra Hinweis auf seine Autorenschaft. Falls nötig :)

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