Unser Heimweg aus dem Winter in Finnland

[Werbung] Heute fahren wir aus Finnland wieder nach Hause und erzählen im Blogpost wie unsere Winterausrüstung für den finnischen Winter aussah.

Mökki aufräumen und losfahren

Am Morgen sehen wir eine Schicht frischen Schnee am Weg hinter unserem Haus. Zum Glück haben wir oben auf dem Hügel geparkt, wer weiß, ob es unser VW Bus durch den Schnee den Hügel hoch geschafft hätte. Wir schleppen die restlichen Gepäckstücke zu unserem Gefährt und erledigen die letzten Handgriffe in der Küche.

Kurz nach neun sind wir auf dem Weg gen Süden. Es ist noch nicht richtig hell und wir erleben den Tagesbeginn mit unseren rasselnden Schneeketten auf verschneiten Straßen.

Die Ketten nehmen wir dann auf der großen Straße in Windeseile wieder ab und fahren zügig Richtung Helsinki. Wie schon auf der Hinfahrt benötigen wir ca 5 Stunden für die Strecke, die Google Maps mit 3,5 Stunden ausweist.

Gut, dass wir Puffer eingeplant haben, denn wir müssen um 15 Uhr am Fähranleger von Finnlines sein. Die Fähre -dieses Mal nehmen wir das Schiff Finnstar- fährt um 17 Uhr, und wir wissen, sie fährt pünktlich.

Wir fahren Richtung süden und es wir immer „wärmer“. Morgens waren es noch -13 Grad, in Helsinki sind es um die Null Grad.

Wir dürfen wieder in der Family Lane warten. Alle Familien mit Babys und Kleinkindern bekommen so ein Kinderwagenschild ins Auto gelegt und werden beim Einschiffen bevorzugt behandelt, damit die Geduld der Kinder nicht überstrapaziert wird. Das war besonders bei unserer nächtlichen Losfahrt in Travemünde ein riesen Vorteil.

nordicfamily geht an Bord der Finnstar

Als wir unsere Kabine auf Deck 8 finden, bleibt uns der Mund offen stehen. Eine Luxuskabine der Klasse L4, die nach vorne zeigt, ist für die nächsten 29 Stunden unser Zuhause.

Sie ist super schön ausgestattet, hat einen Holzboden und maritime Fotografien an den Wänden.

Ich liebe diese Fenster, in denen die Laibung so tief ist, dass man gemütlich in ihnen sitzen kann und das Beste ist, dass man nach vorne aus dem Schiff schauen kann. Die Kids freuen sich über eine Packung Schokomarshmellows und die Großen über einen Sekt, der uns willkommen heißt.

So kann die Rückfahrt aus dem Urlaub doch noch ganz schön werden. Ich fühle mich ein bisschen wie auf einer luxuriösen Kreuzfahrt und kann mich in Ruhe meinen Reisebeschreibungen und Erinnerungen der letzten Woche widmen. Ein bisschen wehmütig stehe ich an Deck und schaue in den quirligen Hafen der finnischen Hauptstadt. Besonders gefallen mir die kleinen Eisschollen, die auf dem Ostseewasser treiben. Arktisfeeling kommt auf.

In Helsinki ist im Vergleich zu der Gegend um unser Wintermökki schon richtiges Mistwetter mit Regen und grauen Schneeresten an den Straßenrändern. Nichts mehr übrig von der weißen Pracht. Auf der Rückfahrt sahen wir auch noch einige verunfallte und verlassene Autos an den Straßenrändern. Der Schneesturm muss hier übel gewütet haben. Ich stehe hier dankbar an Deck, freue mich, dass wir mit allem großes Glück hatten: ein tolles Haus, eine sichere Fahrt, gute Gesundheit ohne Nierensteine oder Verletzungen.

Unser internationales Unterhaltungsprogramm

An Bord sind einige deutsche Familien, die ihren Weihnachtsurlaub beendet haben. Morten freundet sich bald mit ein paar Kindern im Spielbereich an und es wird ordentlich getobt. Ich lasse mich außerdem zu ein paar Tischkickerrunden hinreißen und sehe meiner Großen zu, wie sie ihrem Häkelhobby frönt. Gegen 18.30 Uhr ist schon wieder Essenszeit. Das Superior Dinner ist lecker und es findet sich für jeden von uns etwas. Die Teller sehen wieder unterschiedlicher aus, wie man es sich kaum denken kann. Ich genieße einen Weißwein zu den verschiedene Fischgerichten, die Kids lieben besonders die süßen Sachen, Jan die Fleischgerichte.

Wir ziehen uns in unsere schöne Kabine zurück und genießen das kuschlige Nest mit einem Film von der Festplatte. Nach einer kurzen Diskussion, wer wo schläft – oben im Doppelstockbett oder unten, oder im Doppelbett schlummern wir alle ein.

Einen ganzen Tag auf See

Der nächste Tag, ist Samstag auf See. Das Brunchbuffet öffnet um 9.30 Schiffszeit – was finnische Zeit ist. Diese ist der deutschen Zeit eine Stunde voraus. Ich schäle mich schon früher aus dem Bett und schleiche mich aus der Kabine, denn ich möchte die frische Meerluft inhalieren. Ich stehe an Deck und schaue auf das Meer. In der Ferne ist Land zu sehen. Das muss die schwedische Küste sein, eventuell auch die großen Ostseeinseln Gotland und Öland. Das Meer ist ruhig, nur kleine Wellen kräuseln sich, die morgendlichen Dunstwolken verziehen sich langsam und geben einen blauen Himmel frei.

Dann begebe ich mich mit Buch und Laptop ausgerüstet zum Frühstücksbuffet. Hier haben wir übrigens für alle Mahlzeiten während der Überfahrt dieselbe Tischnummer und man muss sich nicht extra beeilen, um einen besonders schönen Fensterplatz zu ergattern. Ein Teil des Restaurants Mare Baltikum scheint auch speziell für Familien vorgesehen zu sein.

Hier mache ich es mir mit meinem Kaffee gemütlich, schaue aus dem Fenster und lese ein bisschen über andere reisende Familien. Irgendwann trudelt der Rest der Familie ein und bringt ordentlich Hunger mit. Da das Buffet als Brunch gestaltet ist, kann man bis 13 Uhr sowohl Müsli und Brötchen, wie auch warme Gerichte verspeisen.

Morten hält uns mit einem neuen Spielzeug in Atmen. Eine Metallspirale, die er im Bordshop erstanden hat und sich manchmal verheddert. Dann müssen die Erwachsenen ran, um den „Knoten“ zu lösen.

Den Tag kann ich gut damit verbringen, weiter meine Texte zu tippen und Fotos aus dem finnischen Winter zu bearbeiten.

Hin und wieder schieben wir eine Spielerunde ein und ich besuche mit Morten noch die Bordsauna. Sie ist einigermaßen gefüllt und biete eine gelungene Abwechslung. Für die Kids ist natürlich der Whirlpool auch super interessant.

Ausflug und Cocktails

Am Nachmittag unternehmen wir außerdem einen kleinen Ausflug an Deck, wo es super sonnig ist. Wir versuchen zu raten, welche Landstriche wir am Horizont entdecken. Morten vermutet verschiedene große Fische in der Ostsee.

Die Kinder sind schon die ganze Zeit scharf auf den versprochenen Kindercocktail. Wir gehen dafür in den Barbereich und es wird einmal die Bubbly Mermaid und der Blue Captn bestellt. Ich gönne mir einen Martini Espresso.  Dann wird Exploding Kitten gespielt, ein neues Spiel, was es zu Weihnachten gab.

Dann ist schon wieder Essenszeit, im Mahlzeiten Paket auf der Rückfahrt ist zwei Mal ein Abendessen Buffet und ein einmal ein Früstücksbuffet. Also ran an den Speck, nur noch ein paar Stündchen bis zur Ankunft in Travemünde.

Wir füllen unsere Mägen mit leckerem Fisch, Fleisch und vor allem Nachtisch.

Morten legt danach mit seinen neuen Kumpels eine ausgiebige Toberunde im Spielbereich ein.

Als ich mich in eine ruhige Ecke zum Tippen zurückziehe, komme ich mit einer Leipziger Familie ins Gespräch. Zufällig bekomme ich mit, dass sie in einem 18 Jahre alten Reiseführer über die Möglichkeit berichten, Spikes in Helsinki zu leihen. Nach dieser Möglichkeit haben wir tatsächlich vorher recherchiert und hätten das gerne gemacht. Keine Ahnung, ob das jetzt noch geht, aber ein Anruf ist es vielleicht wert. Wenn Du -geschätzter Leser- dazu etwas näheres weißt, schreib es gerne in die Kommentare.

Nach einem gemütliche Schnack ziehen sie ein interessantes Spiel aus der Tasche. Morten kommt auch grad vorbei und so spielen wir „Dogs“ zu sechst. Cool, was so aus so einer zufälligen Begegnung wird, eine lustige Spielerunde, die noch um einen Holländer international erweitert wird.

Dann wird uns gegen 21 Uhr Ortszeit die Ankunft in einer Stunde angekündigt. Das Schiff hat also keine Verspätung und landet pünktlich in Travemünde am Skandinavienkai.

Wie schon in einem Sommer vor 1,5 Jahren haben wir in Travemünde ein preiswertes Hotel gebucht. So müssen wir jetzt nicht durch die Nacht fahren. Als alle Familien in ihren Autos an Deck acht versammelt sind, dauert es noch einen Moment, bis wir von Bord dürfen. Dann geht es aber ganz fix und wir sind innerhalb von 25 Minuten an unserem Hotel wo wir in einfachen Zimmern die Nacht verbringen. So eine gemächliche Rückfahrt aus dem Winter bietet uns die Möglichkeit, in aller Ruhe hier anzukommen und die tollen Wintererlebnisse auch noch einmal zu verdauen.

Wir haben außerdem die Zeit genutzt über die nahe und ferne Zukunft und weitere Reisepläne zu plaudern. Das kommt ja meistens im Alltag zu kurz.

[Werbung] Wir bedanken uns für die Unterstützung der Winterreise durch Finnlines.

Wie sah unsere Ausrüstung im finnischen Winter aus?

Jetzt ist es soweit, dass unsere Große die gleiche Schuhgröße hat wie die Mama. Also hat sie bei dieser Winterreise nach Finnland schon tolle Erwachsenenstiefel getestet. Den norwegischen Schuhhersteller haben wir schon bei verschiedenen Gelegenheiten ausprobiert.

Bei unserer Planung der Finnland Winterreise, war uns besonders wichtig, dass die Schuhe warm sind. Damit sie auch für den heimischen Winter taugen, sollten sie wasserdicht sein.

Die Wärme entsteht durch den Gummischaum und die kleinen Luftbläschen darin. Der Innenschuh hat einen Wollanteil und ist herausnehmbar. Das ist besonders wichtig, da er durch Schweiß auch mal feucht werden kann und dann getrocknet werden muss. Auch wenn, wie oben beschrieben, Wolle auch noch wärmt , wenn sie etwas feucht ist. Jedoch kann Feuchtigkeit in den äußersten Spitzen des Schuhs auch gefrieren, dann wären kalte Füße vorprogrammiert. Die Sohle der Stiefel ist super profiliert und rutschfest. Unsere Große hat beim Wandern auf vereisten Wegen immer sicheren Halt.

Für fast Teenager ist der Look natürlich auch sehr wichtig und sie hat sich schon lange solche Polarstiefel gewünscht bei denen die kuschlige Isolierung oben rausguckt. Für den heimischen Winter ist der Gummischuh bedeutend. Der gesamte Fuß ist mit Gummi umschlossen. Die Nähte des Wildlederschafts sind außerdem versiegelt und wasserdicht.

Mit 700 Gramm Durchschnittsgewicht wiegen sie so viel wie andere Stiefel auch.

Morten trägt ebenfalls richtig warme Kinderwinterstiefel von Viking Thermoboot Nordlys Suede. Sie haben einen Fußteil der vollständig wasserdicht mit Gummi umschlossen ist. Die Sohle ist kräftig profiliert und auch er ist damit sicher selbst auf vereisten Untergründen unterwegs. Der Schaft ist aus Wildleder mit einem einfachen Gummischnürsenkel zum Zuziehen und einem Klettverschluss. Bei Kinderstiefeln finde ich es auch wichtig, dass man einfach rein und raus schlüpfen kann. Der Innenschuh besteht zu 50 % aus Wolle und ist auch herausnehmbar. Wie schon oben bei Merles Stiefeln Premium Thermoboot Svartisen erklärt, ist es wichtig, dass Restfeuchtigkeit vom Schweiß schnell trocknen kann. Dazu nehme ich die Innenstiefel nach jedem Schneetag heraus und trockne sie an der normalen Zimmerluft.

Außer beim Skifahren in Plastik Boots bei minus 20 Grad hat sich jedenfalls bei der Finnland Reise niemand über Kälte beschwert. Allen war immer kuschlig warm. Jan trägt auch schon seit einigen Jahren seine Vikingstiefel, die er schon einmal in einem Test im Blog beschrieben hat.

Ich trage schon seit einigen Jahren Baffin Stifel. Der kanadische Hersteller weiß ebenfalls, wie man mit Kälte umgeht. Für meine Arbeit mit Schnee und Eis bevorzuge ich auch Schneestiefel mit Innenschuh. Fast jeden Abend nehme ich den Innenschuh raus und trockne ihn. Denn selbst die Feuchtigkeit vom Schweiss ist genug, damit sie gefrieren kann und im Zweifelsfall kalte Füße produziert. Trockne Füße sind für mich super wichtig.
Ebenfalls ist Trittsicherheit bei rutschigen und nassen Untergründen ein wichtiger Faktor. Die Sohlen der Vikingstiefel, als auch meine Winterstiefel von Baffin Footwear haben eine gute profilierte Gummisohle, die für Trittsicherheit sorgt. Trotzdem habe ich mir schon so manches Mal Spikes an den Schuhen gewünscht, wenn ich sie gerade nicht dabei hatte. Einige Winterschuhhersteller haben mittlerweile auch Spikes in ihre Sohlen integriert. (Icebug und Viking)

Wolle in mehreren Schichten

Noch ein kurzes Wort zu unserer neuen Merinowoll Ausrüstung von Aclima.
Das erste Mal ist mir der norwegische Hersteller vor zwei Jahren so richtig aufgefallen, als Skiwanderfreunde ein Netzhemd aus Merinowolle trugen.

Meine Strickjacke Doublewool von Aclima hat ebenfalls einen dünnen Netzlayer im Innern. Der sorgt dafür, dass Luft quasi in kleinen Kammern für Isolierung sorgt. Die äußere Schicht besteht aus 320 er Merinowolle und fühlt sich leicht und weich an, der Netzlayer ist eine Mischung aus Merino und Polyester. Diese Konstruktion hält besonders warm und bei unseren sportlichen Aktivitäten in Finnland konnte ich feststellen, dass auch die Atmungsaktivität dieser Double Wool Konstruktion super gut ist.

Unsere Große trägt mit Begeisterung den Hoodsweater von Aclima aus 200er Merinowolle. Der Clou an diesem Longsleeve ist die Kapuze bzw. Sturmhaube, die sich leicht überziehen lässt. Beim Skifahren trägt sie es unter dem Helm und keine Kälte kommt in den Nacken, selbst ein Großteil des Gesichts ist wie bei einer normalen Sturmhaube geschützt. Eine gemütliche Känguruhtasche vor dem Bauch sorgt für gemütliches Einkuscheln vor dem Kamin. Wieder so eine Erfindung, die mich als Mutter beruhigt. Wenn die Kids gut ausgerüstet sind, haben sie auch am meisten Spaß draußen in der Natur.

Der Kleine reagiert leider ein bisschen empfindlich auf den Wollanteil in den Sachen. Falls jemand von Euch da noch einen guten Tipp hat, mit welcher Mischung an Fasern wir es probieren könnten – immer her damit.

Die weitere Ausrüstung von Reima haben wir neulich schon einmal in diesem Artikel beschrieben.

[Werbung] Die Viking Stiefel und die Produkte von Aclima wurden uns als Samples zum testen zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür. Unsere Meinung bleibt die unsrige.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

Ein Kommentar:

  1. Da sind wir gespannt auf Eure Erfahrungen, Schneeketten vs. Spike! haltet uns auf dem Laufenden. LG Geertje

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