Kulturfest in den nordischen Botschaften Berlin

Wir sind noch ganz benommen von den vielen skandinavischen Eindrücken in der Mitte Berlins.
Zum dritten Mal fand das Kulturfest in den Nordischen Botschaften statt. Bei tollem Spätsommerwetter stand die Schlange der Besucher am Nachmittag um das halbe Haus herum.

Zum Glück waren wir schon kurz nach elf Uhr vor Ort und konnten uns in Ruhe umschauen. Wie auf dem Flughafen musste jeder erstmal eine persönliche Kontrolle über sich ergehen lassen. Dann jedoch befanden wir uns auf einem bunten Marktstand auf dem Innenhof zwischen den Botschaften. Verschiedene Regionen informierten über touristische Reiseziele zwischen Waffelduft und Lakritzschnecken. Auf der Bühne spielte skandinavische Livemusik und in den Pausen turnte eine gelenkige Isländerin auf dem Platz.

Zielsicher und mit Wiedererkennungseffekt gingen wir auf den Stand von Inari- Saarisälkä zu und begrüßten die Künstlerin der Kammigalleria, bei der wir noch in Finnisch Lappland vor einigen Wochen Schmuck hergestellt haben. Wie merkwürdig und doch schön, sich hier zu treffen.
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Rentierselfie – Schwedisch Lappland macht es möglich

Natürlich musste auch gleich noch ein Rentier Selfie sein. Im T-Shirt mit einem Rentier im Schnee auf einem Bild zu sein, gelingt nicht alle Tage. Danke Schwedisch Lappland für ein echt cooles Foto!

Auf der Terrasse des Felleshus war ein Lavvu aufgebaut, in dem die Geschichtenerzählerin Ilka Nachmittags traditionelle skandinavische Geschichten erzählte. Der Verein Kulturhus engagiert sich für skandinavische Kultur hier in Berlin. Außerdem präsentierte die Deutsch-Skandinavische Schule hier ihr Programm und die Schwedische und Norwegische Kirchgemeinde. wegen der Verbesserung meiner Sprachkenntnisse liebäugle ich ja schon länger damit, in den Chor der schwedischen Gemeinde einzutreten.

 

 

 

 

 

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Sami Contemporary – Eine Ausstellung und Kunst mit Kindern

Konzentriert studierten wir das Programm und fanden auch gleich etwas für Merle. Pädagogen begleiteten  einen samischen Pop Art Workshop, bei dem aus traditionellen Bildern abstrakte Motive ausschnitt-haft umgesetzt wurden, das ganze natürlich in den Farben der samischen Flagge. Aus den Arbeiten entsteht dann eine weitere Ausstellung. Gleichzeitig konnten die Kinder mehr zu einem ähnlichen Mosaik artigen Kunstwerk in der dortigen Ausstellung „Sami Contemporary“ erfahren.

 

 

 

Mit Absicht haben wir uns den Mittagshunger für die Kantine hier aufgehoben und schlugen uns die Mägen mit Elchbratwurst und Lachs voll.

Besonders anheimelnd wurde die ganze Atmosphäre, weil immer wieder Menschen mit traditionellen Trachten aus Lappland präsent waren.

Nils Torbjörn Nutti trainiert uns im Lassowerfen

Nils Torbjörn Nutti kam extra aus Jukkasjärvi angereist, um mit den Gästen das Lassowerfen zu üben. Echte Rentiergeweihe standen als Fangobjekte bereit.
Ihn kennen wir sonst nur in Pelzmütze aus dem verschneiten Jukkasjärvi, wenn er dort vor dem Icehotel oder in seinem Museum den Gästen von den Traditionen im Norden erzählt.

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Foto Liane Grunda

Kurz bevor wir eigentlich gehen wollten, hörte ich noch bekannte Klänge – eine wilde Mischung aus Rock und Joik, dem traditionellen Gesang der Samen, und entdeckte Steinar Raknes mit einer Sängerin auf der Bühne. Mit einem dänischen Softeis in der Hand mussten wir jetzt noch auf dem Boden vor der Bühne Platz nehmen und den Klängen von „Arvvas!“ lauschen.

 

 

 

 

 

 

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Isländisches Design beim Kulturfest in den nordischen Botschaften

Als designaffiner Reiseblog über den Norden möchte ich auch eine Entdeckung nicht unerwähnt lassen: ein isländischer Lavafelsen (aus Kunststoff nachgeformt) stand für Kinder zum Klettern bereit. In seinen Aushöhlungen konnte man sich auch gut verstecken und anscheinend auch vor Lärm geschützt verweilen. Das ganze heißt Krumma Flow Sound Cave.

Die Nordicfamily fand die Veranstaltung jedenfalls toll und wird wiederkommen.

 

 

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

5 Kommentare:

  1. Das klingt toll, ich war ganz traurig, dass wir ausgerechnet an diesem Wochenende nicht in Berlin waren. 🙁 Liebe Grüße, Ines

  2. Ich glaube, ich hätte mich erst mit einer Elchbratwurst gestärkt, hätte mich dann im Lasswerfen versucht und zum schönen Abschluss ein Rentierselfie gemacht. 🙂 LG, Ines

  3. Das ist eine perfekt Reihenfolge, Ines.

  4. Liebe Ines, Das Fest scheint immer beliebter zu werden. Als wir nachmittags gingen, war die Schlange der wartenden Leute über 100m lang. Daraus ist zu schließen, dass es nächstes Jahr eine weitere Auflage geben wird. Wenn man früh genug da ist, kann man es richtig genießen:) Aber was wäre nun dein Favorit gewesen: Elchbratwurst, Rentierselfie oder Lassowerfen?
    Geertje

  5. Pingback:Daði Freyr im Felleshus Berlin - zeitgenössische Musik aus Island - Nordicfamily

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