Die gemütliche Anreise in den finnischen Winter

Diese Tage zwischen den Jahren nutzen wir in dieses Mal dazu, mit dem Schiff der Finnlines in den hohen Norden zu fahren, um echten Winter im Saaima Seengebiet zu erleben.

Am 27. Dezember brechen wir am späten Nachmittag in Potsdam auf, um nach Travemünde zu fahren. Dort starten die Schiffe von Finnlines in die finnische Hauptstadt Helsinki.

Unser alter Bulli hat noch gute Winterräder drauf und ist mit jeder Menge Utensilien gepackt, die uns den Spaß im Schnee garantieren sollen. Allein 5 Paar Ski, 2 Paar Schneeschuhe, 5 Paar Skischuhe, 3 Po-Rutscher-Schlitten und warme Klamotten sollten für Temperaturen zwischen Null und minus 20 Grad genau das richtige sein.
Jan gestand mir gerade nach der Reise, dass er nicht gewagt hatte zu hoffen, noch minus 20 Grad zu erleben.

Voll gepackt tuckert unser roter Bulli von Potsdam Richtung Norden nach Travemünde

Als Zwischenstopp haben wir einen Pizza-Abendbrot Besuch bei Jans Bruder eingeplant. Kleine Überraschung für die seine Eltern, die auch gerade dort weilen.

Die Kinder haben jetzt schon eine ganze Weile still gesessen und haben eine Spielpause verdient.
Nach zirka drei Stunden ist es natürlich draußen dunkel, wie tätigen die Pizza Großbestellung und verbringen einen schönen Familienabend in Hamburg, bevor wir zum Schiff der Finnlines nach Travemünde aufbrechen.

Ich plante, gegen 22 Uhr dort zu sein, da wir nach unserer sommerlichen Erfahrung mit der Finnlines schon gegen elf zwölf Uhr an Bord durften, obwohl die Überfahrt erst um drei Uhr morgens startet.

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Das Einchecken auf das Schiff Europalink von Finnlines

Das Einchecken geht sehr zügig, Pässe vorzeigen und schon halten wir eine Menge Karten in der Hand, Tickets für die Kabine, fürs Essen und fürs Auto. Das boarding beginnt diesmal sogar schon um 23.00 Uhr.

Wir schlängeln uns mit dem Auto auf Deck 7, dort weisen uns Sicherheitsleute zentimetergenau in die Parklücke, man kann es auch Schiffs Tetris nennen.

Auf unserer Finnlines Keycard steht die Nummer 8044.

Die Kids lieben es, mit der Keycard vorzulaufen und die richtige Kabinentür zu suchen, Die Kabine der Klasse A4 ist schnell gefunden. 16 Quadratmeter für uns alleine für die nächsten 29 Stunden.

Wir sind gut ausgestattet mit einer Festplatte mit Filmen und ein paar schönen Spielen, Häkelsachen und Malsachen. Außerdem versprechen unsere Gutscheine für die Mahlzeiten reichhaltige Buffets. Aber zunächst ist Heia-Zeit, also Schlafenszeit für die ganze Nordicfamily. Alles schlafen tief und fest, als die Europalink um 3 Uhr morgens von Travemünde in Richtung Nordosten ablegt. Das gleichmäßige Tuckern des Schiffsmotors trägt auch noch zusätzlich dazu bei, dass wir besonders tief und erholsam schlafen.

Am nächsten Morgen freue ich mich insbesondere auf das reichhaltige Frühstücksbuffet. Ich liebe es, lang zu frühstücken, dabei zu lesen oder im Internet zu surfen, unendlich Kaffee Nachschub zu haben und so in den Tag zu starten.

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So ein Seetag kann ganz schön lang sein – aber auch kurzweilig

Ich eile nach dem Aufwachen mit den Kids ins Mare Baltikum, so wird an Board das Restaurant mit dem Buffetangebot genannt. Dort haben wir eine bestimmte Tischnummer auf der gesamten Schiffsreise. Wie eine kleine Kreuzfahrt irgendwie, ganz schön luxuriös.

Für mich Fischkopp ist das breite Angebot aus Sill (Hering), Lachs und Krabben ein wahrer Traum. Das Buffet ist auch als Brunch angelegt, es gibt also nicht nur reine Frühstücksgerichte.

Jan kommt auch irgendwann dazu und die Kinder malen, Häkeln, ich lese und fülle meinen Brunch Teller immer wieder neu.

Wir dürfen auch eine kleine Pause einlegen und die strahlende Sonne auf dem Sonnendeck genießen. Es weht ein etwas frischer Wind und der Himmel ist blau. In der Ferne sieht man Land und wir raten, ob es Dänemark ist oder schon die eine oder andere schwedische Insel.

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Essen an Bord der Europalink von Finnlines

Dann kehren wir zum Buffet zurück und füllen unsere Mägen mit dem Mittagessen, denn schließlich sollten wir bis zum Abendbuffet einigermaßen satt bleiben. Den Nachmittag verbringen Merle und ich häkelnd in einer gemütlichen Sitzecke, ich gehe ab und zu hinaus, um zu fotografieren und die frische Seeluft zu inhalieren.

Es gibt an Bord auch einen Kinderspielraum mit Bällebad. In den vergangenen Jahren war das oft ein Highlight für unsere Kids. Ich habe das Gefühl, dass sie aus dem Alter nun heraus gewachsen sind. Trotzdem haben wir eine gute gemütliche Zeit. Als Auftakt für einen Winterurlaub im Norden finden wir diese Anreise per Schiff genau passend. Nach den Weihnachtstagen sich als Familie zusammenkuscheln, um dann einen richtigen Winter zu erleben.

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Das Abendbuffet an Bord der Finnlines „Europalink“ ist für halb sieben Boardzeit angesetzt. An Board herrscht übrigens schon finnische Zeit, die unserer Zeit eine Stunde voraus ist.

Es ist noch einmal eine Nummer exklusiver als das Brunchbuffet. Zu den unterschiedlichen Fisch- und Fleischgerichten gibt es auch Rot und Weißwein. Die Kinder laben sich besonders an den leckeren Nachtischen, darunter Eis und Brownies. Gut gefüllt rollen wir in unsere Kabine und werfen noch einen Film von der mitgebrachten Festplatte an. Zoomania ist der Film unserer Wahl. Schon morgen werden wir im Schnee landen. Jetzt Gute Nacht und schön erholen für einen Tag im Winter.

Der Morgen und die Ankunft mit Finnlines in Helsinki

Gegen acht Uhr Bordzeit ertönt eine Durchsage und wir werden zum Frühstücksbuffet geladen. Außerdem wird uns angekündigt, dass das Schiff erst gegen zehn Uhr in Helsinki landet, aber bis zur Ankunft Frühstück serviert wird. Uns soll es recht sein. In gemütlicher Atmosphäre schauen wir hinaus auf die winterliche Ostsee. Die vorgelagerten Schären und Ufer zeigen schon eine kleine Puderzuckerdecke. Juhu, wir haben ihn gefunden den Winter.

Als wir dann unseren ganzen Krimskrams nach dem Frühstück in der Kabine zusammengepackt haben, dürfen wir auf das Autodeck und schon beginnt das Entladen der „Europalink“.

Obwohl wir den Hafen von Helsinki schon vergangenen Reisen kennen, ist es immer wieder spannend, zwischen großen Kränen und Containern hindurch zufahren, um auf die Autobahn gen Norden zu kommen.

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Die Autofahrt gen Norden

Jan fährt über die immer winterlich werdenden Straßen zunächst Richtung Lahti gen Norden und dann Richtung Jyväskylä bevor wir gen Osten abbiegen.

Unsere Große hat etwas Befürchtungen, dass der Schnee nicht mehr wird und evtl. für einen richtigen Winter zu wenig sein könnte.
Die großen Straßen sind auch ohne Schneeketten perfekt zu befahren. Wir haben zwei! paar Schneeketten für unseren Bus im Gepäck und haben auch vorher in Potsdam versucht, sie anzulegen.

Auch auf früheren Reisen zB. In Skigebiete nach Norwegen haben wir welche benutzt.

Das Thermometer zeigt mittlerweile minus 7 Grad.

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Echter Winter im Saimaa Seengebiet im Möcki

Im kleinen Örtchen Suonenjoki zwischen Jyväskylä und Kuopio machen wir noch einen kleinen Einkauf und starten dann die Fahrt zu unserem Winter Mökki. (Mökki sind die typischen Ferienhäuschen in Finnland).

Dank eines Google Map Markers und einer guten Beschreibung der Hausherren sind wir zügig auf einer schmalen Straße, die mehrere Inseln in dem Seengebiet miteinander verbindet. Dann suchen wir ein Einfahrt in den Wald. Das Straßenschild mit dem Namen ist zur Hälfte verschneit. Aber wir erraten es. Jan biegt in einen Waldweg ein, der uns nach ca. einem Kilometer an einen Hügel bringt, den fahren wir hinunter wo ein spärlich beleuchtetes Möcki in der Dunkelheit am Seeufer auf uns wartet.

Finnlines

Wir können es kaum glauben, als der Schlüssel passt und wir in ein wunderschönes, modernes Familiendomizil eintreten. Wir fühlen uns super willkommen, das Kaminholz liegt bereit und Jan beginnt gleich mit dem Kochen des Abendbrotes.

Morten und ich schlafen auf der Hochebene und haben das riesengroße Südfenster im Blick, was besonders spannend beim Aufwachen wird.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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